Seelsorge
"Ständiger Diakon" ist kein Reservepfarrer!

Toni Hackspiel aus Götzens beschreibt seinen Aufgabenbereich als ständiger Diakon! | Foto: privat
  • Toni Hackspiel aus Götzens beschreibt seinen Aufgabenbereich als ständiger Diakon!
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In der Vorwoche hat Pfarrer Peter Ferner seine Aufgaben im Seelsorgeraum westliches Mittelgebirge definiert (Bericht:  https://www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge/c-gedanken/die-aufgaben-eines-pfarrers-in-der-heutigen-zeit_a3221934). Im zweiten Teil der Serie stellt sich Diakon Toni Hackspiel aus Götzens vor.

Im 2. Vatikanischen Konzil wurde das Amt des „ständigen Diakons“ neu eingeführt bzw. neu belebt. Und warum „ständiger Diakon“? Weil jeder Priester zuerst zum Diakon und nach einiger Zeit (derzeit rund einem Jahr) zum Priester geweiht wird.
Der „ständige Diakon“ bleibt Diakon; daher der Zusatz „ständig!“
Zum Unterschied zum Priester wird ein Diakon geweiht, auch wenn er verheiratet ist; er darf jedoch – gleich wie der Priester – nach seiner Weihe nicht mehr heiraten. Der „ständige Diakon“ wird frühestens mit 36 Jahren geweiht, sodass er genügend Zeit hat für seine Lebens- und Familienplanung!

Voraussetzungen

... zur Diakonatsweihe sind ein abgeschlossenes Theologiestudium (Universität oder Fernstudium) und anschließend eine über drei Jahre dauernde Ausbildung und Einführung in die zukünftig möglichen Aufgabenbereiche. Toni Hackspiel: "Bei dieser Ausbildung sollte nach Möglichkeit die Ehepartnerin teilnehmen. Ganz wichtig – die jeweilige Ehepartnerin muss vor der Weihe eine Zustimmungserklärung unterfertigen, ohne diese wird kein Diakon geweiht!"

Aufgabenbereiche

Die Aufgabenbereiche erstrecken sich über weite Lebensbereiche wie Taufe inkl. Taufgespräche, Kommunionspendung (auch Krankenkommunion), Begleitung junger Paare inkl. Assistenz bei der Spendung des Ehesakramentes, bis zur Begräbnisfeier. Somit kann auch der Diakon von der „Wiege bis zur Bahre" das Volk Gottes begleiten.
"Im Laufe des Kirchenjahres darf der Diakon zum Predigtdienst gerufen werden, Wortgottesdienste und Andachten leiten, so z.B. Kreuzwege, Marienandachten, Bußgottesdienste, etc.", erklärt Toni Hackspiel. Ebenso kann er sämtliche Segnungen in kirchlichen und weltlichen Bereichen (wie Kindersegnungen, aber auch Alltagsgegenstände wie Fahrräder, Motorräder, Autos, Arbeitsstätten, Wohnungen oder Häuser, etc.) vornehmen und auch den eucharistischen Segen mit der Monstranz erteilen.

Keine Notlösung

Im Volksmund wird der Diakon gerne als „Reservepfarrer“ beschrieben, so der Götzner Diakon, der dazu eines klarstellt: "Diese Bezeichnung gefällt mir absolut nicht und ist auch falsch! Ich möchte nicht Reserve oder Notlösung sein, sondern als ständiger Diakon für die Kirche arbeiten! Es ist ein Ehrenamt und kein Nebenberuf! Meinen Lebensunterhalt habe ich als Bauingenieur und zuletzt als Leiter der Kläranlage Innsbruck verdient. Es bereitet mir eine große Freude, ehrenamtlich für den Dienst in der Kirche da zu sein. Als ständiger Diakon von Götzens helfe ich gerne auch in allen Pfarren des Seelsorgeraumes aus, wo ich gerade gebraucht werde, aber meine Zeit ist natürlich auch beschränkt!"

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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