Ärgernis am Völser Bahnhof

Der Bildbeweis: Handläufe für Menschen mit einer Einschränkung werden als Fahrradparkplatz missbraucht! | Foto: Stephan Mohr
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  • Der Bildbeweis: Handläufe für Menschen mit einer Einschränkung werden als Fahrradparkplatz missbraucht!
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Dass der Völser Bahnhof noch nicht barrierefrei gestaltet ist und der diesbezügliche Umbau erst in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden soll, ist bekannt. Allerdings gibt es im nördlichen Bahnhofsbereich eine Erleichterung für Menschen mit Handicap und ältere gebrechliche Personen. Eine Treppe mit großflächigen und niedrigen Stufen, ausgestattet mit zwei Handläufen, führt zum Ausgang Landesstraße.

Empörung

Was als Hilfestellung gedacht ist, entpuppt sich als echtes Ärgernis, zeigt sich der Völser Gemeinderat Franz Köfel (Franz Köfel & Team) empört: "Leider werden die Handläufe tagtäglich dazu missbraucht, Fahrräder mit Sperrvorrichtungen daran zu befestigen. Dadurch können diese von behinderten Personen, für die sie gedacht sind, nicht benützt werden. Solchen Personen, die es im Leben schon schwer genug haben, durch derartige Unbedachtsamkeiten noch weitere Schwierigkeiten zu bereiten, ist nicht akzeptabel, zumal in Fahrradständern im Nahbereich der Treppe noch Platz vorhanden wäre."
Franz Köfel will dabei auch die Österreichischen Bundesbahnen in die Pflicht nehmen: "Auch die ÖBB könnten einen wirkungsvollen Beitrag zur Beseitigung dieses Missstandes leisten, indem sie im Bereich der Treppe eine entsprechende Hinweistafel anbringen und im Bahnhofsbereich ausreichend Fahrradständer anbieten würden."

ÖBB um Lösung bemüht

Seitens der ÖBB will man auch reagieren, so Dr. Christoph Gasser-Mair,
Pressesprecher Tirol und Vorarlberg. "Wir werden uns um eine Lösung möglichst im Interesse aller Beteiligten bemühen. Dazu werden wir in einem ersten Schritt nochmals auf Information setzen. Parallel werden wir auch prüfen, ob es alternative Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gibt. Wir werden in dieser Frage auch das Gespräch mit der Gemeinde suchen, die für Erhaltungsarbeiten in diesem Bereich zuständig ist, um zu einer Lösung zu kommen."

Ärgernis auch in Innsbruck

Dass dieses Problem nicht nur auf Völs beschränkt ist, zeigte die Tiroler Tageszeitung vor kurzem in einem Artikel auf. Unter dem Titel "Keine Rücksicht auf Menschen mit Behinderung" wurde aufgezeigt, dass eine neue, 25.000 Euro teure Rampe am Innsbrucker Baggersee ständig "völlig zugeparkt" wird. Fazit: "Für Blinde oder Menschen mit einer Einschränkung machen es die Räder unmöglich, die Rampe überhaupt zu benützen!"
Es bleibt nicht unerwähnt, dass bei der feierlichen Eröffnung Appelle an Radfahrer gerichtet wurden, die Rampe nicht zum Abstellen der Fahrräder zu benützen. Die Erfahrungen zeigten, dass derartige Aufrufe da wie dort ungehört verhallen!

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