Zusammenarbeit
Fußball-Schulterschluss zwischen Axams und Grinzens

Beim SV Axams und beim FC Grinzens will man das runde Leder jetzt gemeinsam im Auge behalten! | Foto: Hassl
  • Beim SV Axams und beim FC Grinzens will man das runde Leder jetzt gemeinsam im Auge behalten!
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Einen Knalleffekt gibt es im Fußballgeschehen. Gebietsligist SV Axams und Bezirksligaverein FC Raika Grinzens werden ab nächster Saison als Spielgemeinschaft mit einer gemeinsamen Mannschaft in der Gebietsliga antreten. Die Spiele werden abwechselnd gleichermaßen in Axams und in Grinzens durchgeführt.

Geschichte

Für Nicht-Fußball-Insider kurz zur Erklärung. Der im Jahr 1951 gegründete SV Axams war einstmals eines der Aushängeschilder des Tiroler Fußballs. Vier Meistertitel in der Tiroler Liga und damit verbunden eine jahrelange Präsenz in der Regionalliga West (dritthöchste österreichische Spielklasse – wird heuer reformiert) sowie zwei Tiroler Cupsiege stehen in der glorreichen Vereinschronik. In den vergangenen Jahren gab es einen Umbruch – die Richtung des Traditionsvereins ging nach unten. Auch das Pech machte in Axams Station. Im der Vorsaison stiegen die Axamer erst in buchstäblich letzter Sekunde aus der Landesliga ab, worauf eine regelrechte „Spielerflucht“ einsetzte. In der Gebietsliga erwiesen sich die Axamer mit einer neuen, unerfahrenen Mannschaft als nicht konkurrenzfähig.
Der FC Raika Grinzens kann auf eine grundsolide Vergangenheit erweisen. Derzeit gilt der Verein als sicherer Mittelständler in der Bezirksliga, wo man sich nach dem Aufstieg aus der 1. Klasse behaupten kann. Die Zukunftsaussichten erfordern aber auch dort eine Neuausrichtung.

Sportlich notwendig

Dieser Meinung ist auch FC-Obmann Didi Überbacher, wenngleich er gerne eine größere Lösung im westlichen Mittelgebirge gesehen hätte. „Es ist eine sportliche Notwendigkeit“, so Überbacher. Voraussetzung war, dass der FC Grinzens als eigenständiger Verein erhalten bleiben kann, auch wenn es jetzt eine Spielgemeinschaft mit Axams gibt.“
Für Michael Kirchmair, Obmann des SV Axams, war dies „ein Gebot der Stunde, die keine Notlösung, sondern einen Neuanfang für beide Vereine in der Gebietsliga bedeutet“.
„Auch für uns war es wichtig, dass der Verein eigenständig weiterexistiert, die Kräfte aber gebündelt werden. Es wird für die Spielgemeinschaft ein Leitungsgremium mit einer gemeinsamen Kassa geben, wo jegliche Einnahmen und Ausgaben der SPG abgewickelt werden.“ Die sportliche Führung wird bereits beim Namen genannt. Michael Opuhac und Wolfgang Weber – die beiden bisherigen sportlichen Leiter der beiden Vereine – werden sich gemeinsam um die Kadererstellung kümmern. Auch der Trainer steht bereis fest: Elvir Karahasanovic vor geraumer Zeit in Grinzens als Spielertrainer tätig.

Ein Verein – zwei Stadien

Die Bürgermeister Christian Abenthung und Anton Bucher befürworten die Lösung unter der Prämisse, dass es „gleichberechtige Partner auf Augenhöhe gibt“. Die getroffene Lösung ist auch für beide Gemeindeführungen insofern von Bedeutung, als die Sportanlagen zu den wesentlichen Infrastruktureinrichtungen gehören. Das Ruifach-Stadion in Axams hat bereits Länderspiele gesehen und bietet alle Voraussetzungen für Großveranstaltungen. Das „Lichten-Boden-Stadion“ in Grinzens wurde erst im Vorjahr mit einem neuen, aufwändigen Kunstrasenbelag versehen. Das bringt ohne Frage Vorteile, weil ein Kunstrasenplatz Spiele auch dann ermöglicht, wenn das gewachsene Grün den Belastungen witterungsmäßig nicht standhält. Läuft der Spielbetrieb normal, werden die Partien gleichermaßen in Axams und Grinzens ausgetragen. „Das war für mich eine Grundvoraussetzung“, so Michael Kirchmair. „Wir sind gleichberechtigte Partner – und wir wollen hier bestmöglich zusammenarbeiten!“

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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