Mit dem Jeep Willys M38A1 on Tour

(mh). Wenn Sepp Leitner aus Grinzens nach dem Winter die Garagentür öffnet, bietet sich ihm ein freudiger Anblick: Dort wartet nämlich ein Jeep Willys M38A1, der zwischen 1952 und 1957 in Toledo/Ohio gebaut wurde. Das Militärfahrzeug ist der Nachfolger des original "Willys", der im zweiten Weltkrieg von der US Army in Europa eingesetzt wurde. "Dieses Fahrzeug ist aber nicht nur zum Anschauen – es ist voll funktionstüchtig", so der stolze Besitzer. Im Jahr 1958 wurde ein Austauschmotor eingebaut, das teilsynchronisierte Getriebe verfügt über drei Vorwärts- und Rückwärtsgänge samt Geländeübersetzung. Zahlreiche Schmankerl wie z.B. Scheibenwischer, die von einer Vakuum-Benzinpumpe betrieben werden, freuen jeden Benzinbruder.

E-Bay-Schnäppchen
1953 wurde dieses Modell von der griechischen Armee angekauft. Später ging es in den Besitz eines deutschen Staatsbürgers in Essen über, der die Karosserie neu aufgebaut, Beulen und Dellen aber bewusst belassen hat. Als sich der Mann für einen Verkauf per E-Bay entschieden hat, schlug die Stunde von Sepp Leitner. Den Preis will der Oldtimer-Fan freilich nicht verraten, allerdings handelte es sich seinen Aussagen zufolge um ein echtes Schnäppchen: "Vor allem, wenn man bedenkt, dass nicht nur der Jeep, sondern auch der Original Anhänger – ein Weltkriegsmodell – inkludiert waren", freut sich Sepp Leitner.

Funk an Bord
Damit ließ es der Grinzner freilich nicht bewenden: "Ich habe im Internet nach Zubehör gesucht und dabei entdeckt, dass diese Modelle oft mit einer Stromberg-Carlson GRC 19-Funkanlage ausgestattet waren!" Sepp Leitner wusste, was zu tun war: "Ich habe wieder bei E-Bay gestöbert wurde tatsächlich wieder fündig!"
Was sich ihm dort offenbarte, konnte er freilich selbst kaum glauben: Angeboten wurde eine 30 Jahre alte, voll funktionstüchtige, 120 kg schwere Anlage samt Antennen und Unterlagen, die umgehend den Besitzer gewechselt hat und nunmehr das Prunkstück in Sepp Leitners "Willys" darstellt.
Dass der Besitzer zur Bedienung der Anlage die Amateurfunkprüfung ablegen musste, gehört zum Gesamtpaket – und wer in Grinzens und Umgebung einen Ami-Militärjeep samt Anhänger und riesiger Funkantennen durch die Gegend brettern sieht, ist zur Kontaktaufnahme jederzeit eingeladen.