Exklusiv
Stellungnahme von Bgm. Rudolf Häusler

Bürgermeister Rudolf Häusler schildert die Umstände seiner Impfung im Wohnheim Haus Teresa. | Foto: Hassl
  • Bürgermeister Rudolf Häusler schildert die Umstände seiner Impfung im Wohnheim Haus Teresa.
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Der Kemater Bürgermeister Rudolf Häusler ist tief betroffen. Grund ist die namentliche Nennung in einem Zeitungsbericht, der sich mit einer „Nichteinhaltung der Impfstrategie in Alters- und Pflegeheimen“ befasst. Häusler wurde im Zusammenhang mit der Impfung im Heim "Haus Teresa" namentlich genannt und nimmt nach zahlreichen Vorwürfen dazu Stellung.

Es wurde u. a. berichtet, dass im Wohnheim Haus Teresa in Unterperfuss nach Durchführung der Corona-Impfung an dafür laut Impfplan vorgesehene Personen 50 Impfdosen übriggeblieben sind. Diese wurden „an Personen außerhalb des Pflegeheimes verimpft“. Namentlich genannt werden in diesem Zusammenhang der Kemater Bürgermeister Rudolf Häusler und seine Gattin. Im Bericht wird auch erwähnt, dass Heimleiter Hans Schermer das Vorgehen dahingehend rechtfertigt, „dass Häusler als Obmann des Altersheimverbandes oft im Heim zu tun habe“. Ein kurzer Hinweis auf eine Herzoperation und auf eine Einstufung als Risikopatient war als Rechtfertigung zu finden.

Frust und Ärger

Nach Erscheinen des Zeitungsartikels waren die Mitarbeiter des Kemater Gemeindeamtes zwei Tage damit beschäftigt, Wutbürger, die meinten, hrem Frust  freien Lauf lassen zu müssen, zu besänftigen. "Die Attacken in den sozialen Netzwerken gegen meine Person erreichen ein Niveau, dass Schlimmeres befürchten lässt", zeigt sich Häusler betroffen. "Es ist hingegen erstaunlich, dass niemand, der über mich berichtet hat, mit mir selbst Kontakt getreten ist . Somit wurde mir trotz aller Vorwürfe nicht erlaubt,  meine Sichtweise und meine gegebene Situation darzustellen."

Rechtfertigung

„Ich bin Bürgermeister der Gemeinde Kematen, Obmann des Altersheimverbandes Haus Teresa in Unterperfuss sowie des Sozialsprengels an der Melach. Ebenso bin ich als Obmann des Sanitätssprengels und somit als politischer Referent der Sprengelärzte tätig. In diesen Funktionen bin ich sehr häufig dort, wo man jetzt alles daransetzt, bestmöglichen Schutz zu bieten.“, will Häusler festgehalten wissen. „Es ist hier alles korrekt und transparent abgelaufen und es wurden auch keine Hintertüren aufgesperrt. Alle Heimbewohner und alle Mitarbeiter des Hauses Teresa, welche an der Impfung teilhaben wollten, wurden geimpft. Die Einteilung betreffend Verwendung der übrigen impfdosen ist von der Heimleitung und der Pflegedienstleitung in Absprache mit den Ärzten getroffen worden, so der Bürgermeister weiter. "Die Führungskräfte HL Hans Schermer und PDL Anita Girstmair-Stöckl haben nach bestem Wissen und nach ihren gegebenen Möglichkeiten gehandelt. Beide haben von mir als Verbandsobmann das uneingeschränkte Vertrauen. Dass meine Frau in das Impfprogramm aufgenommen wurde, habe ich in der erforderlichen Tiefe der möglichen Folgen hingegen nicht bedacht. Für diesen Vorgang übernehme ich die volle Verantwortung."

Keine Einflussnahme

"Ich habe eidesstattlich keinen Einfluss auf die Zuteilung der Impfung genommen. Als ich gefragt wurde, habe ich als Verbandsobmann die mir zustehende Impfung abgelehnt, diese dann jedoch als eingestufter Risikopatient nach ärztlichem Ratschlag in Anspruch angenommen. Im Sinne einer objektiven Berichterstattung muss es doch auch für einen Bürgermeister, der eine gesundheitliche Vorbelastung aufweist, möglich sein, an der medizinischen Grundversorgung auf Basis der medizinischen Beurteilung durch die Ärzteschaft teilzuhaben. Im Wissen, dass mein Ansehen und mein Ruf als Bürgermeister sehr leiden, bitte ich alle in höflicher Form, jeden mitgeteilten Fall einzeln zu betrachten, und zumindest die Argumente der Betroffenen zu hören".

Risikopatient

Dass die Einstufung als „Risikopatient“ in den Medien veröffentlicht wird, sei ebenfalls nicht korrekt, so Häusler weiter. "Es fällt nicht leicht, sich öffentlich über meine gesundheitliche Vorbelastung zu äußern. Wenn ich auch glaube, dass ich zu einer Offenlegung keineswegs verpflichtet bin , will ich nichts verheimlichen. Ich habe meiner Hausärztin Dr. Kornelia Giner ausdrücklich erlaubt, darüber Auskunft zu geben. Ein schwerer Schritt, den hoffentlich auch jene nachvollziehen können, die mir unmittelbar nach besagtem Bericht in verschiedener Form mitgeteilt haben, was sie von mir halten."

Das sagt die Ärztin

Die in Kematen ordinierende Ärztin Dr. Kornelia Giner will die Angben voll inhaltlich bestätigen: "Als behandelnde Ärztin von Bürgermeister Rudolf Häusler möchte ich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen im Rahmen der im Wohnheim durchgeführten Covid Impfungen Stellung nehmen. Seit Beginn meiner Tätigkeit als praktische Ärztin in Kematen betreue ich Herrn Häusler als Patienten. Es handelt sich bei ihm aufgrund seiner Vorerkrankungen um einen Hochrisikopatienten. Eine möglichst rasche Impfung wurde von mir empfohlen und dann auch von mir durchgeführt. Vorher wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal des Heimes und des Sozialsprengels geimpft. Nachdem alle diese priorisierten Gruppen ihre Impfung erhalten hatten, wurde der Bürgermeister mit einer übrig gebliebenen Dosis geimpft. Detaillierte Informationen über den Gesundheitszustand von Herrn Häusler kann ich aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht bekannt geben."

Lesen Sie dazu auch die Stellungnahmen der Bürgermeisterkollegen:

Unterstützung für Bgm. Rudolf Häusler

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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