Götzens
Tiroler Kammerorchester InnStrumenti in Höchstform

Tosender Applaus des begeisterten Publikums belohnte die Ausführenden in der Wallfahrtskirche. | Foto: privat
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  • Tosender Applaus des begeisterten Publikums belohnte die Ausführenden in der Wallfahrtskirche.
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Im herbstlich-kühlen aber gewohnt stimmungsvollen und bis auf den letzten (verfügbaren) Platz gefüllten Kirchenraum der Wallfahrtskirche Götzens fand unter höchsten Sicherheitsstandards die Jubiläumsausgabe des Konzerts „Sakrale Musik in unserer Zeit“ statt.

Bereits zum 10. Mal gastierte heuer das topmotivierte Tiroler Kammerorchester InnStrumenti in der Reihe cultura sacra. Gleich eingangs bedankte sich Federico Zogg beim künstlerischen Leiter Gerhard Sammer für die erfolgreiche Zusammenarbeit, denn viel wurde in den letzten zehn Jahren realisiert. In dieser Dimension hat dieses Projekt wohl ein Alleinstellungswerkmal, denn viele neue Orchesterwerke sind entstanden, viele Komponisten und Komponistinnen wurden mit der Aufgabe betraut, Musik für einen der thematisch gebundenen Konzertabenden im sakralen Raum zu komponieren. Zwei Tonträger – bei Helbling/Naxos erschienen – dokumentieren die spannenden Projekte: "SMS an Gott" und "Gedächtniskristalle" – der dritte Tonträger erscheint zum Jahresbeginn 2021 unter dem Titel "Paradies & Hoffnung".

"Er stürzt die Mächtigen"

Der heurige Konzertabend stand unter dem Motto "Er stürzt die Mächtigen" und wurde mit einem eher selten zu hörenden Stück von Mendelssohn für Sopran und Orchester eröffnet. Maria Erlacher zog die ZuhörerInnen mit ihrer Stimme und Leidenschaft von Beginn an in ihren Bann. Anschließend folgte mit "Sie stürzt die Mächtigen" sogleich die erste Uraufführung des Abends: Die junge Tiroler Komponistin Antonia Manhartsberger erhielt für ihr Stück voller Klangfarben und Stimmungen begeisterten Applaus. Es wurde über eine digitale Zeitanzeige koordiniert und setzte neben Elektronik auch vor allem auf die improvisatorischen Künste der Musikerinnen und Musiker. Das Orchesterwerk "Five Variants of Dives and Lazarus" von Ralph Vaughan Williams, das auf dem Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus basiert, wurde daraufhin in einem gelungenen Arrangement von Klex Wolf mit weitausladenden Melodiebögen und großer dynamischer Differenzierung dargeboten, ehe zum Abschluss des Konzerts die Uraufführung des "Magnificat" von Franz Baur erklang: Das anspruchsvolle Stück, das sich mit dem Wechselspiel von vokalen und instrumentalen Abschnitten an die Tradition der sogenannten „Alternatim-Praxis“ anlehnt, führte die Hörer in sehr unterschiedliche Klangwelten, vom temperamentvollen Orchestertutti bis zu zartesten Streicherklängen und virtuosen Orgelzwischenspielen, wobei die Koordination zwischen Orgel und Orchester (mittels Video) bestens funktionierte.

Topmotiviert

Dabei waren neben dem bestens disponierten Innsbrucker Domorganisten Albert Knapp auch die beiden Talente Annette (Violine) und Martha Fritz (Harfe) solistisch zu hören. In besten Händen war auch die Leitung des Konzerts: Mit großem musikalischen Feingespür, klarer Zeichengebung und Temperament leitete Gerhard Sammer die topmotivierten MusikerInnen des Tiroler Kammerorchesters bis zum tosenden Schlussapplaus des begeisterten Publikums. Freuen wir uns schon auf weitere Konzerte von „Sakrale Musik unserer Zeit“ in Götzens!

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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