Zoff um ein Bauprojekt

Ein neues Wohn- und Straßenbauprojekt im Ortsteil Hintermetzentaler im Osten von Axams sorgt für heftige Debatten und auch für Proteste im Gemeinderat.
Die Fakten: Die BauArt Immobilien GmbH von Baumeister Heinz Spirk ist grundbücherliche Eigentümerin des Grundstückes im Ausmaß von 6.189 m2 westlich des alten Axamer Fußballplatzes. Dort beabsichtigt Heinz Spirk, der auch als Bauträger das Projekt zu realisieren gedenkt, das Grundstück in zehn Flächen mit höchstens 600 m2 zu teilen und zu bebauen. Der Bau- und Raumordnungsausschuss hat der Änderung des Bebauungsplanes unter der Bedingung zugestimmt, dass die Gemeinde Axams die notwendigen Straßenflächen kostenlos erhält und eine Verbindung zur Landesstraße hergestellt werden kann. Diese Vorgaben wurden vom Bauwerber erfüllt, so Bgm. Rudolf Nagl: "Das ist für die Gemeinde besonders wichtig – der Hintermetzentalerweg, der bis dato eine Sackgasse ist, wird solcherart in die Landesstraße eingebunden!"

Zehn Baukörper

Betreffend der Ausführung wurde festgelegt, dass zehn Baukörper mit je fünf Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen entstehen. "Durch die maximale Bauplatzgröße von 600 m2 ist gewährleistet, dass kein großer Baukomplex, sondern eine Einzelhausbebauung entsteht!" Die Baudichte soll entgegen dem Bebauungsplan von 1,8 auf 2,0 erhöht werden. Bgm. Nagl: "Die Bauwerberin tritt wie erwähnt den für den Straßenbau benötigten Grund kostenlos ab. Bezogen auf die Grundstücksfläche vor Abtretung wird die Dichte von 1,8 daher eingehalten!"

Mehrheit im Gemeinderat

Im Gemeinderat kam es zu heftigen Debatten. Der Antrag von Bgm. Rudolf Nagl auf Zustimmung zur vorliegenden Vereinbarung wurde mehrheitlich angenommen. Ein Antrag von FP-Mandatar Harald Nagl auf Vertagung der Angelegenheit, um weitere Alternativen prüfen zu können, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Harscher Protest

Harald Nagl findet dafür kein Verständnis und protestiert in einer harschen Aussendung heftig: "Geht es nach dem Willen des Bürgermeisters, entsteht an höchst fragwürdiger Stelle eines der größten Wohnbauprojekte im Mittelgebirge mit ca. 55 Wohnungen und 100 Tiefgaragenabstellplätzen. Auf 6.000 m² – ca. 50 Prozent der Fläche ist Hangbereich – werden mehr Wohnungen hineingepresst als im Umkreis von 60 000 m² vorhanden sind. Aus einer Wiese wird eine Fläche mit Beton und Asphalt! Es bleibt kein natürlicher Fleck! Ein Wohnghetto im städtischen Stil wider jeglichen Bedarfes und Zielsetzungen der örtlichen Raumordnung mit höchstem Erschließungsbedarf," wettert Harald Nagl, der auch mit heftigen Vorwürfen nicht spart. Beispiel: "Ein raumordnerischer Wahnsinn ohne Gefühl und Verantwortung für das Wohl der Bevölkerung!" Der FP-Mandatar ruft in der Aussendung auch zum Wiederstand auf: "Wenn die Bevölkerung hier nichts entgegengesetzt, nimmt das Raumordnungschaos im Mittelgebirge seinen Lauf!"

Gelassenheit

Bgm. Rudolf Nagl reagiert auf die Vorwürfe, die er nicht näher kommentieren will, gelassen: "Das Projekt wurde im Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, es gab eine Auflagefrist und wenn Einsprüche eingelangt sind, werden diese behandelt. Anzufügen wäre vielleicht noch, dass diese Grundfläche seit mehr als 30 Jahren als Bauland gewidmet ist

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