Integrationsministerin im Interview
Raab: Mit Zuwanderung kommen neue Formen der Gewalt nach Österreich

Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab im Gespräch mit RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko | Foto: RMA/Spitzauer
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Frauen- und Integrationsministeirn Susanne Raab im Interview mit RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko über Integration in Österreich.

RMA: Ihre Integrationstour 2020 führt Sie in alle Bundesländer. Welche Rolle spielen Ehrenamtliche als „Integrationsfiguren“ in Österreich?
SUSANNE RAAB: Ich bin seit zehn Jahren im Integrationsbereich tätig und habe gelernt: Integration passiert vor Ort. Ich will dort hinsehen, wo Integration stattfindet und gut funktioniert, aber auch, wo es noch Herausforderungen gibt. Nach der Flüchtlingskrise gab es auf regionaler Ebene ein großes ehrenamtliches Engagement. Da wurde gemeinsam Deutsch gelernt, bei der Wohnungssuche unterstützt, und vieles mehr. Dieses Engagement möchte ich sichtbar machen. Darum will ich in die Regionen gehen und mit Ehrenamtlichen sprechen. Ich will mir aber auch die staatlichen Institutionen und Integrationsstrukturen, die wir fördern, anschauen. In jedem Bundesland haben wir ein Integrationszentrum, wo wir Deutschkurse, Werte- und Orientierungskurse zur Verfügung stellen. Unser Zugang: Wir fordern eine verpflichtende Teilnahme an diesen Kursen, sonst werden die Sozialleistungen gestrichen. „Fördern und Fordern“ ist auch der Titel dieser Integrationstour: Das bedeutet: Es muss auch eine Eigenverantwortung der Zuwanderer vorhanden sein. Aus den Erkenntnissen dieser Tour will ich sehen, wo der Staat noch besser unterstützen und Ehrenamtliche noch stärker einbinden kann. Denn es ist schwierig, ehrenamtliches Engagement über längere Zeit aufrecht zu erhalten.

Welche Maßnahmen zur Integration von Frauen als Multiplikatorinnen der Integration sind geplant?
Für eine gelungene Integration spielen vor allem Frauen eine wesentliche Rolle. Sie sind zentrale Schlüsselfiguren, weil sie in den Familien meist für die Themen Bildung, Weitergabe von Werten und Gleichstellung eine Rolle spielen. Hier geht es vor allem um Integration der zweiten Generation, wo wir bei den Kindern noch viel Potential sehen. Wir haben Schwerpunktformate entwickelt, wo speziell mit Frauen über ihre Rechte und Chancen, aber auch ihre Pflichten gesprochen werden soll. Das ist deshalb besonders wichtig, weil viele Zuwanderergruppen aus patriarchalen Kulturen kommen, und Frauen oft einen weniger hohen Stellenwert genießen. Da brauchen wir eine klare Sprache, wo für uns die Grenze der Toleranz liegt. Wir müssen aber nicht nur Frauen ihre Chancen öffnen, sondern auch klar an Männer adressieren und sie dementsprechend in die Pflicht nehmen. Mir als Frauen- und Integrationsministerin ist wichtig, dass wir in einem gewaltfreien Österreich leben. Mit der Zuwanderung kommen neue Formen der kulturellen und traditionsbedingten Gewalt nach Österreich. In den letzten Jahren waren Formen von Gewalt, wie weibliche Genitalverstümmelung, Kinderehen und Zwangsverehelichung, im Steigen begriffen, österreichweit haben wir 8.000 Fälle von weiblicher Genitalverstümmelung im Jahr, das ist auch laut Experten viel. Und so etwas darf in Österreich einfach keinen Platz haben. Deswegen unterstützen wir mit speziellen Fördermitteln Projekte gegen kulturell bedingte Gewalt an Frauen zur Prävention und Aufklärung.

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