Wieden
Im Paul Zsolnay Verlag den Werdegang eines Buches begleiten
Seit knapp fünf Monaten absolviert Rebekka Zeinzinger eine Lehre im Paul Zsolnay Verlag. Hier lernt sie alle Berufe und Bereiche des Verlagswesen kennen und erfährt, was es für die Entstehung eines Buches braucht.
WIEN/WIEDEN. "Ich bin kein typischer Lehrling", lacht Rebekka Zeinzinger. Trotz Matura, eines erfolgreich abgeschlossenen Germanistik-Studiums und jahrelanger Arbeitserfahrung absolviert die 31-Jährige seit knapp fünf Monaten beim Paul Zsolnay Verlag eine Lehrausbildung.
"Ich habe Germanistik auf Lehramt studiert, aber ich wollte nicht an einer Schule unterrichten. Also habe ich drei Jahre lang als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache in Sarajevo gearbeitet. Währenddessen habe ich die Landessprache gelernt und begonnen, Bücher aus dem Bosnischen ins Deutsche zu übersetzen", schildert Zeinzinger ihren Werdegang.
Was es für ein Buch braucht
Seither sind zwei ihrer Übersetzungen der Bücher von Lana Bastašić im S. Fischer Verlag erschienen, eine davon erst diese Woche. "Dadurch habe ich einen Einblick in die Verlagsarbeit bekommen. Als ich aus dem Ausland zurückgekehrt war, war mir klar, dass ich gerne in diesem Bereich tätig sein wollte."
Dank einer freien Lehrstelle beim Paul Zsolnay Verlag konnte sie sich diesen Traum erfüllen. In den nächsten eineinhalb Jahren wird Zeinzinger in der Prinz-Eugen-Straße 30 lernen, wie vielfältig die verschiedenen Berufsbilder im Verlagswesen sind. "Ich wechsle alle zwei Monate die Abteilung und lerne, was alles in den jeweiligen Bereichen wichtig ist. Im Moment bin ich etwa im Bereich Rechte und Lizenzen. Dort geht es um Vertragsabschlüsse und Lizenzen für Taschenbücher, Hörbücher oder Übersetzungen", fährt die leidenschaftliche Leserin fort, zu deren Lieblingsbüchern "Die Welt von Gestern" von Stefan Zweig gehört.
Zum Lesen berufen
Den Vertrieb, der eng mit Buchhandlungen in ganz Österreich zusammenarbeitet, das Lektorat und den Bereich Presse und Veranstaltungen konnte sie ebenfalls bereits kennenlernen. Außerdem besucht sie die Berufsschule für Handel und Reisen im Bereich Buch- und Medienwirtschaft.
Auch wenn Zeinzinger noch nicht weiß, welchen Berufsweg im Verlagswesen sie letztendlich einschlagen wird, war ihr schon von Kindesbeinen an klar, dass sie später einmal etwas mit Büchern machen würde. "Ich habe immer gerne gelesen. Ich habe mir im Kindergarten sogar selbst das Lesen beigebracht. Irgendwie war ich schon immer von Büchern fasziniert und wollte unbedingt wissen, was da steht", erinnert sich die Auszubildende.
Danach begann sie sehr früh sehr viel zu lesen. Da verwundert es nicht, dass sie zu einer der wichtigsten Kunden ihrer damaligen Schulbibliothek zählte. "Ich finde, es ist eine der schönsten Sachen auf der Welt, mit Büchern zu arbeiten und daran beteiligt zu sein, wie sie entstehen", lächelt Zeinzinger.
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