Opernball 2017: Mit Speranza Scappucci dirigiert erstmals eine Frau die Eröffnung
Die junge Dirigentin Speranza Scappucci darf als erste Frau in der 140-jährigen Geschichte des Opernballs den Stab schwingen.
WIEN. Der Opernball steht vor der Türe und hält eine große Überraschung bereit. Nein, die Rede ist nicht von Richard Lugners Gast, sondern von der Dirigentin Speranza Scappucci. Die Italienerin geht als erste Frau, die die Eröffnung des Opernballs jemals dirigiert hat, in die Geschichte ein. Und die ist alles andere als kurz: Der Opernball geht auf die Zeit des Wiener Kongresses zurück; die erste "Hofopern-Soirée", vergleichbar mit unserem heutigen Opernball, fand am 11. Dezember 1877 statt. Damals dirigierte Johann Strauss-Sohn die Musikveranstaltung.
Exakt 140 Jahre später darf nun erstmals eine Frau den Dirigentenstab bei der Eröffnung schwingen. Doch nicht als Zeichen von Direktor Dominique Meyer, auch in der Staatsoper endlich in der Gegenwart angekommen zu sein, darf Frau Scappucci dirigieren, sondern aus purem Zufall.
Ersatz für Semyon Bychkov
Die Italienerin, die derzeit im Festspielhaus Baden-Baden für eine Gala probt, springt kurzfristig für den russischen Dirigenten Semyon Bychkov ein, der die Eröffnung des Opernballs aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Obwohl die 43-jährige Römerin nicht die erst Wahl für das Dirigentenpult war, zeigt sich die Staatsoper glücklich über die "Krankenstandsvertretung". Immerhin ist Scappucci keine Unbekannte im Haus am Ring: Jahrelang war sie als Korrepetitorin und Pianistin in der Staatsoper tätig, ehe sie im November 2016 ihr umjubeltes Debüt als Dirigentin in Rossinis Märchenoper „La Cenerentola“ gab.
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