Können Fliegen auch Krankheiten übertragen?
Anrainer der Breitenauer-Siedlung gründen eine Interessengemeinschaft
Interessengemeinschaft
Nach fast 10 Jahren reicht es den Anrainern der Breitenauer-Siedlung und es wurde die IG-Breitenauer-Siedlung gegründet, um der Stadt die Auswirkungen aufzuzeigen. Mittlerweile häufen sich weitere Beschwerden von Anrainern in der Breitenauer-Siedlung, wie die Reduzierung von Grünanlagen, Reduzierung von Freizeitflächen für Jugendliche und zusätzlich die laufenden Bauvorhaben, die den wenigen Erholungsraum in dieser Siedlung immer weiter reduzieren.
Unterstützen Sie die Interessengemeinschaft durch ihre Unterschrift in dieser Online-Petition.
Fast 10 Jahre keine Verbesserung
Mehr als 8 Jahre ist es nun her, dass die Anrainer der Breitenauer Siedlung in Wiener Neustadt begonnen haben mobil zu machen. Eine intensive Fliegen- und Geruchsbelästigung und durch Müll verschmutzte Straßen waren bereits unter Bürgermeister Müller ein sehr großes Problem. In den letzten Jahren konnten diese Probleme durch die aktuelle Regierung und Bürgermeister Klaus Schneeberger nicht nur nicht verbessert werden, sondern haben sich mittlerweile verschlimmert.
Das ist offenbar kein großer Erfolg für jemanden der angetreten ist ein „bürgernaher“ Bürgermeister zu sein. Ein jährlicher Besuch in der nahe gelegenen Volksschule mit dem Versprechen, dass alles getan wird, um die Situation zu verbessern, zeigt nach vielen Jahren bisher keine positiven Ergebnisse.
Anrainer auf Facebook berichten mittlerweile davon, dass sich speziell die Fliegen- und Geruchsbelästigung viele Straßen weiterbewegt hat, als ursprünglich in ihrer mutmaßlichen bekannten Entstehung in der Nähe Neunkirchnerstraße 119.
Am Ende muss man sich sogar von Mitarbeitern der Stadt anhören:
„So schlimm kann das alles doch nicht sein“.
Unternehmen leisten wertvolle Arbeit und schaffen Arbeitsplätze
Ein Vertreter der IG Breitenauer-Siedlung: „Es geht nicht darum, dass wir Anrainer etwas gegen die Unternehmen haben, die sich hier angesiedelt haben und wertvolle Arbeitsplätze schaffen. Im Gegenteil.
Selbst die Verarbeitung von Müll ist ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft und allen Mitarbeitern gebührt unser Dank. Wenn die Ansiedlung, oder der Ausbau aber die Lebensqualität drastisch einschränken, und das fast ein Jahrzehnt lang, dann sollte gehandelt werden.
Uns ist bewusst, dass dies für Außenstehende vielleicht nicht nachvollziehbar ist.
Stellen sie sich vor sie wachen jeden Tag neben ihrem Plastik-Müll auf und wollen gemütlich frühstücken, den Sonnenaufgang genießen. Falls sie sich das nicht vorstellen können - Gestank, Fliegen in allen Variationen von Schwarz bis Grün, überall Schmutz, und ihr leckeres Weckerl daneben, auf dem bereits dutzende grüne, laut summende Fliegen sitzen. Guten Appetit! Jetzt können Sie den Müll beseitigen und dafür gemütlich mit ihrer Familie zu Mittag grillen - Wir nicht. Das Thema bleibt den ganzen Tag, das ganze Wochenende. Mittlerweile ganze 8 Jahre.“
Keine hilfreichen Reaktionen der Stadt
Die Anrainer haben hunderte Male, wie von der Stadt gebeten, per Telefon, E-Mail und mittels persönlicher Besuche die Stadt darüber informiert, wann, wie lange, wie oft, und teilweise sogar warum an bestimmten Tagen solche Probleme vorhanden sind. Die Reaktionen der Stadt:
- „Wir geben dies weiter.“
- „Vielen Dank, wird gemeldet.“
- „Uns sind die Hände gebunden.“
- ..und am Ende gar keine Reaktion mehr. Auf schriftliche Anfragen von Anrainer wurde und wird teilweise gar nicht mehr reagiert.
Sensible Bürger ? - Nein, andere Orte berichten von selben Problemen
Jetzt könnte man vermuten dies sei ein lokales Problem und die Anrainer dieser Siedlung sind einfach sensibel. Wie ein anderer Bericht aus dem Jahr 2019 zeigt, ist dies aber tatsächlich ein Problem des Unternehmens da an anderen Standorten, wie z. B. in Himberg Anrainer sich über dieselben Probleme beschwert haben.
In Wiener Neustadt scheint es keine Lösung zu geben. Hängt dies mit den in den letzten Jahren zugelassenen erhöhten Mengen der Müllverarbeitung des Betriebs in Wiener Neustadt, der maroden Verarbeitungshalle, vielleicht einfach unachtsamen Mitarbeitern, oder einfach mit der Tätigkeit des Unternehmens zusammen?
Die Folgen
Die Folgen sind derzeit nicht absehbar. Einige Anrainer haben die Siedlung bereits verlassen. Was ist das für eine Signalwirkung für den aktuellen Ausbau der Schule, des Kindergartens und der vielen neuen Wohnmöglichkeiten?
Andere leben aber bereits sehr lange hier, haben Unternehmen, Familien oder ähnliches aufgebaut und sich ein zu Hause geschaffen. Sie wollen nicht weg.
Gesundheitliche Schäden
Gesundheitlich gibt es zu wenig Studien bezüglich der Folgen für die Anrainer. Es gibt vereinzelte Berichte, dass die Auswirkungen der Corona Pandemie die Insekten Anzahl in Summe zusätzlich drastisch erhöht hat, was andere widerlegen. Das Übertragen von Krankheiten durch Fliegen ist dagegen bereits mehrfach nachgewiesen. Inwieweit dies auch in diesem Fall zutrifft, ist schwer zu überprüfen. Fakt ist, allein durch eine einzelne Stubenfliege können zwei Millionen Bakterien übertragen werden, wie z. B. das Hamburger Abendblatt berichte.
In Zeiten von Pandemien und Shut-Downs für die Anrainer der Siedlung also nicht unbedingt positive Aussichten mit den aktuellen Entwicklungen.
Online-Petition
Aktuell wurde eine Online-Petition gestartet, die sich persönlich an den Bürgermeister Klaus Schneeberger richtet. Das Ziel ist, das Ausmaß und die Anliegen der Anrainer in der Breitenauer-Siedlung zu erheben. Jeder der von diesen Veränderungen betroffen ist, soll sich melden, unterschreiben und auch sein Anliegen vorbringen.
Man hofft, durch diese Petition aufzeigen zu können, dass die betroffene Menschenmenge groß genug ist um politisch für die Stadt genauso interessant zu werden wie ein Schwimmbad zu bauen oder auf Veranstaltungen zu sprechen.
Die Online-Petition läuft seit 08.07.2020 und findet man unter www.breitenauersiedlung.at.
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