Kekse können sauer machen

- hochgeladen von Doris Simhofer
Weihnachtskekse im Advent, ein Genuss; weniger Genuss bereitet das danach heftige Sodbrennen, von dem jeder Zweite im Bezirk ein Lied singen kann. Reingard Platzer, Oberärztin für Gastroenterologie am Landesklinikum Wr. Neustadt erklärt, warum ein Zuviel an Köstlichkeiten den Magen "sauer" stimmen kann.
WIENER NEUSTADT. Sodbrennen wird (auch) von vielen köstlichen, aber nicht gut verträglichen Speisen verursacht. Wenn der verführerische Festtagsbraten, die raffinierten Weihnachtskekse Sodbrennen hervorrufen, liegt das daran, dass unsere Magensäure ihre Aufgabe sehr ernst nimmt.
Ihre wichtigste Aufgabe ist die Verdauung der Nahrung, aber auch, schädliche Keime abzutöten. Der Magen ist vor sauren Nahrungsmitteln geschützt, nicht aber die Speiseröhre. Sodbrennen oder Aufstoßen sind erste Symptome, wenn die Magensäure in die Speiseröhre zurückläuft.
Unterschiedliche Beschwerden
Reingard Platzer, Oberärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie am Landeskliniken Wiener Neustadt: „Refluxbeschwerden können sich sehr unterschiedlich darstellten: Die Beschwerden reichen von Sodbrennen über saures Aufstoßen, Rückfluss von Nahrungsinhalt in den Mund, Brennen der Mundschleimhaut bis hin zu einem Druckgefühl vor dem Brustbein bis Halskratzen, Heiserkeit oder Reizhusten.“
Wichtig ist es, die Beschwerden abzuklären und eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten ins Auge zu fassen. Reingard Platzer: "Zu den diätetischen Maßnahmen zählen das Vermeiden von säurelockenden bzw. Reflux-auslösenden Getränken wie Alkohol, insbesondere Sekt und Weißwein, Obstsäften, Soft Drinks, Kaffee oder von kohlensäurehältigen Getränken und der Verzicht auf fetthaltige, scharf gewürzte Speisen. Auch Schokolade, Zitrusfrüchte und Rauchen können Refluxbeschwerden verschlechtern.“
Medikamente als Therapie
Am wichtigsten ist im ersten Schritt das Arzt-Patientengespräch. Der Arzt wird fragen, wo und wann die Beschwerden auftreten, ob es beim Schlafen Probleme gibt oder ob diese mit spätem oder üppigem Essen in Zusammenhang stehen könnten. Zunächst verordnet der Arzt „Magenschoner“.OÄ Dr. Reingard Platzer: „In der Regel werden zur Therapie Medikamente eingesetzt, in erster Linie Protonenpumpenhemmer, nur in ausgewählten Fällen kommen chirurgische Maßnahmen zum Einsatz.“ Protonenpumpenhemmer, also „Magenschoner“ verringern die Bildung von Magensaft und sollten innerhalb von zwei bis acht Wochen eine Besserung bringen. "In Kombination mit einer Umstellung der Ernährung bessern sich die Beschwerden durchwegs“, sagt die Fachärztin.
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