Ostumfahrung Wiener Neustadt
Linauer: "Es gibt keine Gewinner!"
WIENER NEUSTADT, BEZIRK. Die Ostumfahrungsgegner haben einen prominenten Mitstreiter. Karl "Charly" Linauer, Ex-Geschäftsmann in Wiener Neustadt und Lichtenwörth, Ex-Wirtschaftsvertreter der Stadt und immer Vordenker in Sachen Betriebsführung, stellt sich gemeinsam mit seiner Gattin Ruth gegen das Mega-Verkehrsprojekt.
Linauer schließt dabei das politische Denken aus, nennt den ersten von drei Gründen für ein Aus des Projektes: "Die Ostumfahrung ist keine Lösung. Es gibt keine Gewinner. Die Zeiten haben sich geändert. Eine Versiegelung der Böden sollte vermieden werden, es wird zuviel an wertvoller Fläche zerstört. Heutzutage ist der Klimaschutz im Vordergrund. Alternativen zum Autoverkehr sollten gefunden werden."
Zum Zweiten: Wiener Neustadt hat kein Durchzugsproblem sondern ein Einpendelproblem. "Durch die Ostumfahrung wird die Innenstadt noch mehr entvölkert. Schon jetzt siedeln sich an der S4-Abfahrt Neudörfl Betriebe an, die klassisch in ein Zentrum passen würden", so Linauer, der als Beispiel Rechtsanwälte und Notare nennt.
Als mögliche Alternative schlägt Linauer Punkt drei vor: "Ähnlich wie es teilweise schon in Oberösterreich passiert, sollten die Gemeinden zusammenarbeiten. Nicht in jeder Gemeinde sollte ein Wirtschaftspark entstehen, sondern man sollte sich Gedanken über ein Zentrum, ein sogenanntes Cluster, machen. Das würde unnötige Lkw-Wege einsparen. Wiener Neustadt könnte vom 'Betonkaiser' zum Nachhaltigkeitsvorreiter werden. Stadt und Land nachhaltig miteinand. Natürlich müsste ein Weg gefunden werden, der für alle wegen der Einnahmen finanziell fair wäre." Unter "Vernunft statt Ostumfahrung" läuft auch eine Online-Petition gegen die Ostumfahrung.
Stadt weiter dafür
ÖVP-Wiener-Neustadt-Klubobmann Matthias Zauner stellt in dieser Jahrzehnte langen Debatte klar: "Die Ostumfahrung ist der dringend notwendige Ringschluss um die Stadt Wiener Neustadt. Die notwendigen Beschlüsse sind gefasst. Nun gilt es die Entscheidung des Gerichts abzuwarten, um mit der Realisierung des Projekts starten zu können. Aufgrund der Verkehrsentwicklung ist die Ostumfahrung notwendiger denn je."
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