Da kommt doch nur Müll
SPÖ will nach Haberlers „Verbalausraster“ nun seinen Rücktritt. Der denkt nicht daran
Ein Dienstagmorgen und zwei Meinungen. Während die SPÖ von GR Wolfgang Haberler nach seinem angeblichen Verbalausraster seinen Rücktritt fordert, will dieser davon nichts wissen und stellt die Situation ganz anders dar.
WIENER NEUSTADT. „Ich verlange nicht nur, sondern ich erwarte mir den sofortigen Rücktritt von Gemeinderat Wolfgang Haberler“, platzt Vizebürgermeister Wolfgang Trofer nach dem verbalen Ausraster von Gemeinderat Wolfgang Haberler nun der Kragen.
„Du rotes A...loch“
Was war passiert? Mitarbeiter der WNSKS-Abfallwirtschaft gingen ihrem Job nach und wollten bei der Pestalozzischule die Müllcontainer entleeren. Was dann geschah, können die beiden Müllaufleger Erwin Zehetner und Michael Fink auch Tage später nicht glauben. „Plötzlich rannte Gemeinderat Haberler vom Gehsteig zum LKW und trommelte mit seiner Faust gegen die Fahrertür. Er schrie aus Leibeskräften: „Du rotes A…loch, ich ziehe dich aus dem LKW und haue dir eine in die Goschn.“ Daraufhin stoppte der Fahrer, Erich Sitz, die Fahrt, drehte das Fenster hinunter. Haberler schrie ihn an, warum er in den Hof fahre, wo doch Kinder auf dem Gehsteig sind. Der Fahrer entgegnete, dass keine Kinder auf dem Gehsteig seien, wovon sich das Team der WNSKS zuvor eingehend überzeugt habe. GR Haberler schrie weiter: „Du bist dasselbe rote A…loch wie dein Bürgermeister.“ Die Müllarbeiter setzten trotz des aufgeregten Gemeinderates ihre Arbeit fort“, schildert Trofer stellvertretend für die Müllarbeiter die Situation.
Entschuldigung
Ein Verhalten, das die SPÖ nicht tolerieren will. Trofer: „Haberler sollte als Mandatar ein Vorbild für die Bevölkerung sein, in Wirklichkeit ist er aber ein Polit-Krampus, der keine Manieren an den Tag legt, sich nicht im Griff hat und immer wieder Amok läuft. Die SPÖ Wiener Neustadt zieht jedenfalls mit sofortiger Wirkung die Konsequenzen und wird den Dialog mit ihm einstellen. Außerdem ist eine umfasssende, öffentliche Entschuldigung dringend angebracht.“
„Blaue Drecksau“
Die Aufregung lässt Haberler ziemlich kalt. Von Rücktritt oder einer Entschuldigung will er nichts wissen. Ganz im Gegenteil, er sieht sich eher als Opfer, soll man seiner Sachverhaltsdarstellung bei der Polizei Glauben schenken. „Jemand, der mit Umbringen bedroht wird, hat wohl keine Konsequenzen zu ziehen. Die nötigen disziplinären Schritte sind wohl von Müller und Trofer zu setzen.“ Denn glaubt man seinen Schilderungen wollte er den Fahrer auf die Gefahr zu dieser Zeit aufmerksam machen. „Doch dazu kam es nicht mehr, denn der Fahrer brüllte mich an: „Ich zieh dich ins Gebüsch rein und bring dich um, du blaue Drecksau!“ Dann gab er wieder „Vollgas“ und setzte seine Rückwärtsfahrt in den Schulhof fort.“
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