Neubau statt Versiegelungs-Stopp
Grüne-Protest gegen Flugfelder Megabau
WIENER NEUSTADT. Mitras-Immobilien darf – trotz eigentlichem Baustopp – ein gigantisches Bauprojekt in Angriff nehmen, ein "Fachbeirat" hat dies so entschieden. In der Fliegergasse am Flugfeld feiert die eigentlich zu verhindernde Bodenversiegelung "fröhliche Urständ". Was die Grünen aufs Schärfste verurteilen.
Trotz Bausperre 126 Wohnungen in der Fliegergasse
"Ich kann den Frust der Menschen nachvollziehen. Die Bausperre ist wie eine Packung Chips: wenig Inhalt, viel Luft." so der Grüne Klubsprecher Michael Diller zur Empörung über den Neubau mit 126 Wohnungen in der Fliegergasse.
"Die Vorstellung, dass eine Bausperre jedes Bauen für immer verbietet, ist falsch, wurde aber vonseiten der Stadtregierung nicht aufgeklärt. Schließlich war das eine gute PR-Aktion und hat die Menschen eine Zeit lang beruhigt. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo die Menschen das Versprechen der ÖVP als eindeutig gebrochen betrachten."
"Der eigentliche Zweck einer Bausperre ist, dass der Gemeinderat die Rahmenbedingungen ändern kann. Abzuwägen ist: mehr Profit für Bauträger durch die Möglichkeit dichter zu bauen oder mehr Grünraum und somit mehr Qualität für die Gemeinschaft und die Umwelt.“ erklärt Diller-Hnelozub die Abwägungsfrage.
Die Grünen haben die Bausperre seit der ersten Stunde kritisiert: "Erstens gibt es zu vieles, was ausgenommen ist. Zweitens bestehen zig Schlupflöcher, allen voran der Fachbeirat, der Ausnahmen empfehlen kann. Der Fachbeirat ist aber kein unabhängiges Gremium und arbeitet ohne Transparenz und Kontrolle. In Städten wie zB Mödling ist das wesentlich straffer und objektiver."
"Die 126 Wohnungen in der Fliegergasse können jetzt errichtet werden, weil der Fachbeirat das so empfohlen hat. Die Gründe dafür werden nicht verraten. Der Gemeinderat hätte die Möglichkeit gehabt, mehr Grünraum oder einen größeren Innenhof vorzuschreiben, die Stadtregierung wollte sie nicht nutzen," so der Grüne abschließend.
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