Corona in den Landeskliniken
Spitals-Probleme auch von Politik unterschiedlich aufgefasst + Video

- Landesklinikum Wiener Neustadt.
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- hochgeladen von Peter Zezula
WIENER NEUSTADT. Ein Schreiben der Klinikenverwaltung an das Personal sorgt für gehöriges Aufsehen: "Der Krisenstab unseres Hauses … ist zum Schluss gekommen, dass in den kommenden 14 Tagen anzunehmen ist, dass die Zahl der Absonderungen im Mitarbeiter-Bereich weiter steigen wird. Gleichzeitig steigt die Zahl der positiven PatientInnen stetig. Oberste Prämisse ist es, unserem Versorgungsauftrag als Akutkrankenhaus nachzukommen!" Und weiter: "… werden in den kommenden Wochen ausschließlich akute Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheitsbildern versorgt … Alle bereits geplanten diagnostischen und therapeutischen Termine … werden abgesagt."
Akut-Plan bis 27. März
Die Umsetzung dieser Maßnahmen solle, so die Verwaltung, sofort und bis Sonntag, 27. März, erfolgen. Zur Zeit dieses Schreibens waren 176 Angestellte wegen Corona nicht im Dienst.
Bei Rücksprache mit der Landesgesundheitsbehörde wurde in der Vorwoche beschwichtigt, "man könne den Auftrag des Landesklinikums (LK) zu 100 Prozent erfüllen". Eine Pressekonferenz zu dieser Problematik wurde für Montag angesetzt.
Harsche SP-Kritik
Sowohl SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Vorderwinkler als auch Wiener Neustadts SPÖ-Chef Rainer Spenger prangern die Personalpolitik der LK-Holding an. Spenger: "Der Druck auf Pfleger und Ärzte im Landesklinikum dürfte gewaltig sein, auch die Betriebsratsvorsitzende stellt gravierende Defizite beim interdisziplinären Aufnahmebereich fest."
Ein Spitalsangestellter zu den Bezirksblättern: "Der reguläre Dienstverteilungsschlüssel hat schon lange keine Gültigkeit mehr. Es hat der zu arbeiten, der gesund ist, egal in welchen Schichten. Wir werden oft aus unseren freien Tagen zurück geholt."
Rainer Spenger im BezirksBlätter-Interview:
ÖVP: "Kein Personalmangel"
Für die ÖVP kontert NÖ-Gesundheitssprecher und Stadtrat Franz Dinhobl auf die Vorwürfe: "Die SPÖ macht den Menschen Angst – und macht sonst nichts. Fakt ist, dass es aktuell durch die Omikron-Welle in vielen Bereichen zu Personalengpässen kommt. Das hat nichts mit Personalmangel, sondern mit den aktuellen Herausforderungen im Rahmen der Covid-Pandemie zu tun. Dass es dennoch immer Verbesserungsbedarf gibt, ist unbestritten. Daran arbeiten die zuständigen Verantwortlichen tagtäglich. Es bedarf dafür keiner unqualifizierten Vorschläge von außen."
Darauf Spenger: "Völlig am Thema vorbei …"
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