Johann Giefing - Niederösterreichs längst dienender Bürgermeister
Presseinformation des Österreichischen Gemeindebundes
Er hatte einen schwierigen Start, denn Johann Giefing musste im niederösterreichischen Schwarzenbach für seinen plötzlich verstorbenen Vorgänger einspringen: "Das war damals katastrophal. Mein Vorgänger war erst ungefähr zwei Jahre im Amt und starb innerhalb von 15 Tagen im Alter von 44 Jahren. Die, die das übernehmen sollten, wollten das aber aus beruflichen Gründen nicht. Daher hat man einen Pensionisten, Lehrer oder Gemeindebediensteten gesucht. Und Gemeindebediensteter war ich."
Giefings steile politische Karriere zeichnete sich aber nicht nur aus diesem Grund ab. Zwei Jahre davor wurde er schon bei seinem ersten Wahlantritt Vizebürgermeister. Seine kommunale Karriere begann er aber nicht bei der Gemeinderatswahl, sondern schon im Jahr 1974 als er Gemeindesekretär im niederösterreichischen 960-Einwohner-Ort wurde. "Meine Frau sagt immer: Du bist verheiratet mit der Gemeinde. Das stimmt wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad auch. Schwarzenbach ist mein Leben", erzählt er.
Was hat ihn immer wieder motiviert, sich der Wahl zu stellen? "Ich gehöre einer Generation an, in der hat man solche Funktionen aus Idealismus und Überzeugung und nicht wegen des Bezugs gemacht. Wer aus finanziellen Gründen Bürgermeister wird, soll lieber schon gestern aufgehört haben und nicht auf morgen warten."
Mittlerweile wurde er acht Mal in ununterbrochener Reihenfolge zum Bürgermeister gewählt und konnte seine Wahlergebnisse von Mal zu Mal steigern. Zuletzt erhielt die SPÖ in Schwarzenbach 73,54 Prozent. Ob er bei der nächsten Gemeinderatswahl nochmal kandidieren wird, lässt er sich offen: "Ich habe es nicht vor, aber das hatte ich bei der letzten Wahl auch nicht. Ich will mich aber auch nicht mit der Bahre aus dem Amt hinaustragen lassen", ergänzt er mit Augenzwinkern.
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