97 Asylwerber im Flüchtlingshaus Neulengbach
NEULENGBACH (mh). 97 Asylsuchende sind zurzeit im Flüchtlingshaus der Diakonie in der ehemaligen Neulengbacher Bundesheerkaserne in der Garnisonstraße untergebracht. Der befristete Mietvertrag mit dem Hauseigentümer läuft zunächst für fünf Jahre. „Es handelt sich zum Großteil um Familien, die in Einzel-, Doppel-, Vierbett- und Sechsbettzimmern wohnen“, sagt Einrichtungsleiterin Judith Voglsinger. „Durch die vielen Familien sind davon 38 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. „Den wesentlichsten Vorteil des organisierten Großquartieres sieht die klinische Psychologin im ganztägigen Betreuungskonzept, das ein Team aus Betreuern, Sozialpädagogen und Psychologen rund um die Uhr anbieten kann. „Wir können bei dieser Größe auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen eingehen.“
Asylwerber mit erhöhtem Betreuungsbedarf
Die 24-Stunden-Betreuung erlaubt auch die Aufnahme von bis zu dreißig Asylsuchenden, die aufgrund von psychischen Extrembelastungen einen erhöhten Betreuungsbedarf in der Grundversorgung haben. „Im Augenblick haben wir neun Leute mit erhöhtem Betreuungsbedarf im Haus“, sagt Voglsinger. Auch drei drogenabhängige Klienten zählen zu den Bewohnern des Flüchtlingshauses Neulengbach, die in einem Substitutionsprogramm von Ärzten betreut werden.
Konflikte kein Thema
Konflikte zwischen den verschieden Nationalitäten sind laut Voglsinger kein Thema: „Wir haben Leute aus Afghanistan, Äthiopien, Gabun, Georgien, Indien, Iran, Libanon, Tschetschenien und Somalia bei uns. Wir bemühen uns, bei der Belegung der Zimmer auf die Nationalitäten der Flüchtlinge Rücksicht zu nehmen. Eine gemeinsame Sprache und ähnliche Essgewohnheiten erleichtern das Zusammenleben.“
Gute Nachbarschaft
In einem Resümee nach zwei Monaten betont Voglsinger, dass sich das Flüchtlingshaus mittlerweile im Vollbetrieb befindet und sehr gut läuft: „Wir sind in den Regelbetrieb übergegangen. Natürlich sind nach wie vor Nachjustierungen nötig, weil eben alles neu ist.“ Die Reaktionen der Neulengbacher Bevölkerung bewertet die Einrichtungsleiterin als durchwegs positiv: „Es gibt viele Leute aus der Region, die sich ehrenamtlich engagieren und zum Beispiel Deutschkurse anbieten.“ Aber auch ummittelbare Anrainer, die anfangs besonders skeptisch waren, sehen ihre Nachbarn mittlerweile mit anderen Augen. „Unsere Flüchtlinge haben zum Beispiel Nachbarn beim Schneeschaufeln geholfen“, sagt Voglsinger.
Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.
Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse. Wählen Sie im Drop-Down-Feld Ihre Region aus.
Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016
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