Polizistenmasche
Geldmuli als Betrüger verurteilt

Das Landesgericht in St. Pölten. | Foto: Ilse Probst
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REGION WIENERWALD. Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs, sowie der Fälschung besonders geschützter Urkunden landete ein Türke am Landesgericht St. Pölten. Er gestand für eine Organisation tätig gewesen zu sein, die nach der so genannten „Polizistenmasche“ älteren Frauen teils hohe Beträge abnehmen.
Die kriminelle, vermutlich polnische Vereinigung lässt eigens geschulte Personen, die sich als Polizeibeamte ausgeben, bei älteren Menschen anrufen. Sie warnen vor einem Einbruch und drängen ihre Opfer, Vermögenswerte durch „Beamte“ in Sicherheit zu bringen.
Damit gelang es den Betrügern unter anderem eine 86-Jährige aus Neulengbach im vergangenen Juni zu verleiten, zumindest 65.000 Euro vor ihrem Haus hinter einer Hecke zu deponieren, wo der Angeklagte es kurz danach abholte.

„Skeptisch gegenüber Banken“

Auf die Frage des Richters, warum sie so viel Geld zuhause aufbewahre, meinte die Frau, dass ihr verstorbener Mann aufgrund miterlebter großer Inflationen skeptisch gegenüber Banken gewesen sei. Während sie das Geld zusammensuchte und verpackte, musste sie am Telefon bleiben und darauf warten, bis die Tat vollendet war.
„Ich habe das Paket vor die Türe gelegt und es war sofort weg“, berichtete ein weiteres Opfer, das der Türke wenige Wochen später in Neusiedl am See heimsuchte. Die massiv bewegungseingeschränkte Frau bewahrte ebenfalls einen Betrag von 10.000 Euro daheim auf, um sich mühsame Wege zur Bank zu ersparen. Außer dem Bargeld legte sie noch zehn goldene Philharmoniker, die ihren Ankaufswert von ursprünglich 16.000 Euro derzeit massiv überschreiten, in das Paket.

Dem Nachbarn aufgefallen

Einem Nachbar des Opfers war das Fahrzeug des Geldmulis aufgefallen. Er fotografierte es und ermöglichte dadurch die Festnahme des Türken. 4.400 Euro konnten bei ihm noch sichergestellt werden.
Er sei angerufen worden und man habe ihm für das Abholen der Päckchen je 2.000 Euro bezahlt. Hätte er gewusst, dass in so großem Stil gearbeitet werde, hätte er nicht mitgemacht, beteuerte der Mann, der zuvor rund 3.000 Euro pro Monat mit dem Verkauf von Pelzen über das Internet verdiente – „schwarz natürlich“, wie er freimütig bekannte.
Seine Tätigkeit als „Geldmuli“ wertete Verteidiger Volker Kaya als Dummheit und extrem verwerflich. „Diese Personen suchen dafür gezielt solche Idioten mit Geld- und Drogenproblemen“, relativierte er die Schuld seines Mandanten, bei dem auch gefälschte Dokumente wie Reisepass und Führerschein sichergestellt wurden. Der Richter verurteilte den 31-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von 24 Monaten, 16 davon bedingt, wobei er auf das stark verringerte Strafmaß bei Vermögensdelikten in den vergangenen Jahren verwies (rechtskräftig).

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