Kleinbetriebe besonders betroffen
Große Umstellung PET-Flaschen-Pfand
Wer ab 2025 in Österreich Getränke in Dosen oder Einweg-Kunststoffflaschen verkauft, muss diese auch zurücknehmen. Gerade für kleinere Betriebe wie Greisslereien ist das eine große Umstellung und Herausforderung.
NEULENGBACH/BRAND-LAABEN. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. 2023 wurden für den Aufbau des Pfandsystems seitens der betrauten zentralen Stelle Recycling Pfand Österreich wichtige Meilensteine gesetzt. Diese umfassen den Aufbau der Organisation, wichtige Ausschreibungen für Rücknahmelogistik, IT und den Betrieb der Zähl- und Sortieranlagen als auch die Implementierung der informativen Website. In den kommenden Monaten werden weitere Weichen für den erfolgreichen Start 2025 gestellt. Produzentinnen und Produzenten, Importeurinnen und Importeure, sowie Verkäuferinnen und Verkäufer von Einweg-Getränken sollten sich jetzt informieren, welche Vorbereitungen zu treffen sind.
Die Problematik in Kleinbetrieben
Georg Brutschy der Stadtgreisslerei Neulengbach sagt zu der Umstellung: "Natürlich wird die Umstellung ein großer Aufwand. Man muss sich eventuell einen Leergutautomaten anschaffen und braucht dann dazu auch das WLAN. Außerdem besteht die Frage der Zwischenlagerung, denn die Flaschen müssen natürlich irgendwo gelagert werden, bis sie abgeholt werden. Das ist ganz klar auch eine Platzfrage". Weiters gibt der Inhaber der Greißlerei an, dass es natürlich mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden ist. Den Zeitaufwand spricht auch Sabine Schweiger an, die Inhaberin von Sabines Greisslerei. Sie sagt dazu: "Ich muss die Falschen händisch zurücknehmen. Ein Automat kommt für mich in Frage, das sind zu hohe Kosten. Aber das händische Zurücknehmen ist natürlich extrem zeitaufwendig. Außerdem ist die Frage wie oft die Flaschen abgeholt werden, denn mit der Lagerung wird es dann auch langfristig schwierig."
Auch für Konsumierende eine große Umstellung
Cornelia Köberl befindet die Idee grundsätzlich für gut, spricht sich allerdings auch kritisch dagegen aus: "Es gibt noch vieles, was nicht geklärt ist. Das wird alles extrem spannend wie das dann auf uns zu kommt. Ich glaube auch, dass viele Flaschen aus Faulheit oder Zeitgründen auch nicht zurückgebracht werden." Die Konsumentin spricht auch an, dass der Gelber Sack Verbrauch dadurch enorm sinken wird.
"Klar ist das auch eine Veränderung für die Konsumentinnen und Konsumenten. Immerhin müssen die Flaschen und Dosen gut erhalten bleiben und dürfen nicht zerdrückt oder zusammengequetscht werden, denn dadurch wird der Strichcode beschädigt, welcher essenziell für die Rückgabe ist.",
führt Georg Brutschny weiter aus.
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