Pendeln nach Wien: Nur Luftbrücke hilft
Verkehrslandesrat Wilfing kritisiert gleichzeitige Sanierung von U4 und Westbahn und die Sperre eines Fahrstreifens auf der Westeinfahrt. Megastaus drohen.
REGION WIENERWALD. Für Pendler auf der Weststrecke spitzt sich die Situation derzeit doppelt zu. Ab Mitte Februar wird die "alte" Westbahnstrecke zwischen Neulengbach und Rekawinkel nur eingleisig befahrbar sein. Vorerst sind laut ÖBB nur Pendelzüge vom Schienenersatzverkehr betroffen, REX-Züge sollen weiterhin auf dem verbleibenden Gleis verkehren. Ab Anfang April folgt eine Totalsperre der U4 ab Hütteldorf. Nun sorgt eine weitere Entscheidung für Aufregung. Denn durch die U4-Sperre wird mit verstärktem Verkehr auf der Westeinfahrt über Auhof gerechnet. Die Stadt Wien richtet aber auf der Wiental-Strecke auch eine Busspur ein, das heißt es steht über weite Strecken auch nur eine Fahrspur zur Verfügung. Mit Mega-Staus wird gerechnet.
Nur eine Fahrspur
„Hier werden chaotische Zustände, wie wir sie schon vor zwei Jahren hatten riskiert. Die bekannt gegebenen Ersatzmaßnahmen sind für die Pendlerinnen und Pendler nur ein schlechter Scherz, weil diese gar nicht mehr bis Hütteldorf kommen, sondern dort - durch den Wegfall der Fahrspur auf der Westeinfahrt - schon im Stau stehen werden“, gibt Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) zu den kolportierten Plänen zu bedenken.
Mega-Staus drohen
Ab 20. Juni bis 5. September folgt der nächste Schlag: Zwischen Neulengbach und Rekawinkel wird die innere Westbahn ganz gesperrt und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Verkehrslandesrat Karl Wilfing kritisiert, dass die Pläne zwische ÖBB und Stadt Wien nicht koordiniert wurden: „19.000 Niederösterreicher pendeln täglich auf der Westachse über Auhof (Straße) und Hütteldorf (Bahn). Daher ist für uns auch klar, dass Zusammenarbeit und Denken nicht an der Bundesländer-Grenze aufhören.“ Wilfing sieht die Stadt Wien für bevorstehende Mega-Staus verantwortlich: „Es ist seit Jahren bekannt, dass die ÖBB die Westbahnstrecke im Sommer sanieren – verbunden mit einer Streckensperre. Für mich ist daher absolut nicht mehr nachvollziehbar, wieso man dann trotzdem in diesem Jahr parallel die U4 Sanierung mit massiven Behinderungen in der Westeinfahrt plant.“
Sanierungen notwendig
Auch ÖBB-Sprecher Christoph Seif weist Planungsfehler zurück: „Die Sanierung der inneren Westbahn ist bereits seit Jahren bekannt. Die Sanierung der U4 war ursprünglich schon im Vorjahr geplant. Dafür, dass sie nun später kommt, kann die ÖBB nichts." Seif betont die Wichtigkeit der alten Westbahn im Verkehrskonzept für die Ostregion. Die Sanierungen seien notwendig, um in Zukunft noch bessere Angebote für Pendler bieten zu können.
Bei Pendlern sorgt das Sanierungs-Gewirr seit längerem für Unmut. Einige überlegenbereits, ihre Jahreskarte zu stornieren. Mehr dazu hier -->
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