Region Wienerwald/Neulengbach: Die Parksünden der Verkehrsplaner
Die Bezirksblätter suchen die dümmsten Parkplätze im Bezirk und leiten sie an die Behörden weiter.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Die einen sind so schmal, dass man ein Schlangenmensch sein müsste, um aussteigen zu können. An anderen Stellen blockieren zwei überbreite Längsparkplätze eine Fläche, auf der man leicht vier Schrägparker unterbringen könnte. Besonders "beliebt" sind etwa auch Ladezonen-Parkverbote vor Firmen, die teils seit Jahren nicht mehr existieren. Jeder Autofahrer hat sich schon einmal gefragt, was sich so mancher Verkehrsplaner oder Tiefgaragen-Architekt bei der Planung von Parkflächen gedacht hat.
Beispiele für Fehlplanungen
Die Bezirksblätter haben sich in der Region Wienerwald/Neulengbach umgesehen und die größten Parksünden ausfindig gemacht. Gemeinsam mit unseren Lesern wollen wir in der „Aktion Parksheriff" Beispiele für Fehlplanungen sammeln und an die zuständigen Behörden weiterleiten.
Begegnungszone als Lösung
Im Neulengbacher Zentrum wurden wir bei unseren Recherchen gleich drei Mal fündig: Wer sich beispielsweise die Stiege hinter dem alten Rathaus hochgekämpft hat, steht oft vor einer unüberwindbaren Barriere aus Motorhauben. Einige Meter weiter lässt bei der Mündung der Reichelgasse in den Hauptplatz eine nicht nachvollziehbare Sperrfläche nur Platz für zwei Kleinwagen. Am Rathausplatz wiederum verjüngt sich eine dreieckige Parkfläche auf die Breite eines Fahrrades.
Neulengbachs Stadtrat Gerhard Schabschneider (ÖVP), für die Parkplätze im Zentrum zuständig, ist für alle Anregungen offen: "In der Stadterneuerung wird derzeit darüber diskutiert, am Hauptplatz eine Begegnungszone zu schaffen. Damit würde sich vieles erledigen. Alle Bürger sind eingeladen, sich daran zu beteiligen."
Handel braucht Parkplätze
Zu den konkreten Beispielen meint Schabschneider: "Hinter dem alten Rathaus direkt neben der Stiege ist eigentlich keine Parkfläche eingezeichnet, aber es steht immer ein Auto dort." Eine Sperrfläche halte er dennoch nicht für sinnvoll: "Der Handel braucht die Parkplätze." Für die dreieckige Parkfläche am Rathausplatz zeichnet sich laut Schabschneider eine Lösung ab: "Der Bereich vom alten Rathaus bis zur Apotheke soll in den nächsten Jahren neu gestaltet werden, sobald die Baustellen rundherum fertig sind." Ganz klar ist der Fall für den Stadtrat bei der Sperrfläche beim Café Millennium: "Wenn man die Straßenverkehrsordnung kennt, weiß man, dass man fünf Meter neben einer Schnittstelle nicht halten darf. Das gilt auch ohne Sperrfläche und ist nur eine Hilfe, damit man sich dort nicht hinstellt."
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