Handyverbote an Schulen
So handhaben es unsere Schulen im Wienerwald
Ein Leben ohne Handy ist kaum noch vorstellbar: Nicht nur für Erwachsene, auch für Kinder und Jugendliche spielt das Mobiltelefon eine große Rolle. Doch wie sieht es an unseren Schulen aus? Wie handhaben sie es? Und welche Probleme entstehen durch WahtsApp und Co? Wir haben nachgefragt.
LAABENTAL/NEULENGBACH. Ein Smartphone hat viele Vorteile: Man kommt binnen kurzer Zeit zu Informationen, kann immer und überall ein Foto schießen oder Video drehen, viele Menschen arbeiten über das Handy und ist immer erreichbar. An den Schulen gibt es aber oftmals Handyverbote oder besser gesagt Richtlinien die in der Schulordnung veranktert sind.
"Verbote sind immer schlecht"
Von einem strikten Handyverbot hält Direktorin der der Mittelschule Laabental, Regina Skopeck, nichts:
"Verbote sind immer schlecht, denn das reizt oftmals, es erst recht zu brechen. Bei uns an der Schule gibt es diesbezüglich aber eine Hausregel."
Diese sieht vor, dass die Kinder die Handys während des Unterrichts abgedreht und in der Schultasche verstaut haben. Dass dies nicht immer zu hundert Prozent klappt, weiß die Direktorin. "Sollte ein Handy doch mal läuten, dann wird es am Lehrertisch abgelegt und nach dem Unterricht dem Schüler oder der Schülerin wieder zurückgegeben", verrät sie. Sollte dies aber öfter passieren oder während dem Unterricht SMS oder ähnliches geschrieben werden, so muss das Handy bei der Direktion abgegeben werden. "Ich muss aber sagen, dass die Hausregel bei uns gut funktioniert und eingehalten wird."
Das Handy in den Unterricht einbinden
"Ich persönlich würde mir ja wünschen, Schulveranstaltungen ohne Handys anzutreten", so Skopeck weiter. Aber dies treffe leider nicht die Vorstellung der Eltern. "Somit binden wir dann das Handy ein, in dem die Schüler zum Beispiel Blumen fotografieren und am Laptop hochladen." Ein Problem beobachtet die Direktorin aber schon seit längerem: "Eltern gründen WhatsApp Gruppen und das erste was passiert, wenn das Kind nach Hause kommt: Es wird in den Gruppen gleich gefragt was Hausübung ist. Damit nimmt man den Kindern die Verantwortung ab." Außerdem sei es ihrer Ansicht nach nicht notwendig, dass ein Schüler oder eine Schülerin während des Unterrichts für Eltern erreichbar sein muss: "Schulzeit ist Zeit der Kinder und da müssen sie nicht benachrichtigt werden, was zu Hause los ist."
Drei Schulen, eine Regelung
Thomas Pölzl ist Direktor von drei Schulen: Der Mittelschulen Neulengbach und Pressbaum und der Polytechnischen Schule Neulengbach. Er verrät: "Bei uns gibt's zum Thema Handy in allen drei schulen die selben, klaren Regeln. Grundsätzlich ist es so, dass wir Spinde für die Kinder haben. Hier werden die Handys eingesperrt." Wenn die Smartphones aber im Unterricht gebraucht werden (Recherche, Umgang mit Handy lernen, Digitale Grundbildung etc) können sie es holen, mit dem Lehrer verwenden und dann wieder einsperren. "Sollte ein Schüler seinen Spindschlüssel vergessen, kann er es in der Direktion abgeben und nach dem Unterricht wieder holen." Den Hintergrund für diese Regelung erklärt Pölzl so: "In der Pause sollten die Kinder miteinander kommunizieren und sich nicht nur mit dem Handy beschäftigen." Bei Schulveranstaltungen wird individuell vereinbart, ob und wann die Kinder die Handys verwenden dürfen.
Deine Meinung ist uns wichtig
Was hältst du von einem Handyverbot an Schulen und von der ständigen Erreichbarkeit der Kinder für Eltern? Schreib uns deine Meinung an redaktion.wienerwald@regionalmedien.at
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