Leben am Limit
Wenn man sich sozialen Kontakt nicht mehr leisten kann
Oft kann der soziale Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen in der Arbeit oder auch der Schulschikurs des Kindes zu einer enormen finanziellen Belastung werden. Darunter leidet dann der eigene soziale Kontakt, oder der des Kindes, wenn essen gehen oder Ausflüge einfach nicht mehr drinnen sind.
WIENERWALD. Geldengpässe und -probleme sind lang nicht mehr so stigmatisiert wie früher, denn die Teuerungen und das man sich manche Dinge nicht mehr so oft leisten kann, ist weit verbreitet. "Um eine soziale Isolation zu vermeiden, sollte man kostengünstigere Alternativen für ein Treffen wählen. Man kann sich zum Beispiel zu Hause mit Freundinnen und Freunden oder Kolleginnen und Kollegen treffen, anstatt im Restaurant oder Café", gibt klinische Psychologin Sophie Schindler an.
Auch großes Thema bei Kindern
"Das Thema der sozialen Isolation ist bei Kindern sehr individuell. Jede Klassengemeinschaft ist anders und oft ist zum Beispiel Markenkleidung gar kein Ausschlussgrund.", so Schindler. Nicht das neueste Handy zu besitzen ist allerdings eher ein Thema. Oft ist es nämlich so, dass die Kinder dadurch ein schlechteres Selbstwertgefühl bekommen, wenn sie von Mitschülerinnen oder Mitschülern wegen dem Handy gemobbt werden. Wenig Selbstwertgefühl, kann, sowie auch Depressionen, einen sozialen Rückzug hervorrufen.
Es ist besonders wichtig, dass man den Kindern genügend sozialen Kontakt ermöglicht. "Wenn man sich das neueste Handy oder die Teilnahme am Schikurs leisten kann, sollte man unbedingt den Schikurs wählen, denn die Erfahrungen sind viel wichtiger, als ein materieller Gegenstand", sagt die klinische Psychologin. Wenn man sich das allerdings auch nicht leisten kann, sollte man nicht aus Scham davor zurückschrecken, Förderungen anzunehmen, denn dieser soziale Kontakt ist extrem wichtig für Kinder. Auch Freizeitaktivitäten sind wichtig, damit die Kinder genügend sozialen Kontakt bekommen. Sophie Schindler sagt dazu: "Man kann auch versuchen, den Familienzusammenhalt zu stärken und in der Familie mehr zu unternehmen.".
Die soziale Isolation
Claudia überlebt gerade so mit ihrer Notstandshilfe. "Es ist mir wichtig, dass meine Miete und die Versicherung für mein Auto am Anfang des Monats bezahlt werden. Recht viel bleibt dann aber von meiner Notstandshilfe nicht mehr über.", gibt sie an. Sie spricht an, dass sie sich dadurch, durchaus sozial isoliert fühlt. Claudia verbrachte auch schon mehr als vier Tage im Gefängnis, da sie aufgrund von zwei, laut ihr ungerechtfertigten, Corona-Anzeigen 400 Euro Strafe zahlen musste, was sie aber nicht konnte und wollte. "Ich bin immer noch sehr damit beschäftigt das alles aufzudecken und für meine Gerechtigkeit zu kämpfen. Die Belastung, die ich dadurch habe, hat auch bewirkt, dass ich mich mehr zurückziehe.", gibt Claudia an.
Sie würde vor allem gerne wieder einmal in den Urlaub fahren, das kann sie sich allerdings nicht leisten. "Ich war schon seit neun Jahren nicht mehr im Urlaub, aber ich würde sehr gerne wieder einmal ans Meer fahren.", sagt sie.
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