7 Tage, 19 Pässe, 850 Kilometer, 19000 Höhenmeter
Tour Transalp 2023

Foto: Karl Poetzl
2Bilder

Ein Etappenrennen für Hobbyfahrer welches traditionell beim Gardasee endet, der Start und die Streckführung jedoch jährlich unterschiedlich ist. Der Andrang ist groß und die Beteiligung international: 600 Teilnehmer unterschiedlichster Nationen und Altersklassen stehen am Start. Darunter 4 Teilnehmer aus Neulengbach: Ulrich Leodolter und Michael Janotta bilden das Team „Die zwei Musketiere“ und starten in der Klasse Team Grand Masters, Sabine Kornelson und Karl Pötzl bilden das Team „SaKa v2“ und sind in der Wertung der Mixed Teams. Für beide Teams ist es die zweite Teilnahme. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. 

NEULENGBACH. Start war bei Sonnenschein in Lienz in Osttirol. Am Programm stand der erste Berg, der Staller Sattel. Hier ging es gleich auf 2000 Meter hinauf. Aus dem Vorjahr hatte das Team gelernt, dass sie ihre Kraft über 7 Tage einzuteilen hatten. Wer zu viel zu Beginn investiert, der wird am Ende viel leiden. Mit diesem Vorsatz gingen die Neulengbacher an den Start, welcher pünktlich um 12:00 mit einer neutralisierten Phase erfolgte. Gesperrte Straße, die Autos wurden am Straßenrand aufgehalten, und das Publikum war zahlreich vertreten. 

Nach 2 Kilometern endete neutralisierten Phase vorbei. Die Abfahrt vom Staller Sattel war sehr schmal, aber Kühe hatten dennoch Platz. Plötzlich waren sie vor den Neulengbachern, in deren Spur. Ein Zusammenstoß konnte glücklicherweise vermieden werden.
Beendet wurde die Etappe vom Team „Die zwei Musketiere“ auf Platz 14 und vom Team „SaKa v2“ auf Platz 8. Die erste Standortbestimmung im Fahrerfeld war absolviert.

Foto: Karl Poetzl

Tag 2 – 134km/3300hm

Gleich am 2. Tag stand die Königsetappe am Plan. 3 Pässe waren heute zu bezwingen, einer davon war der Passo Giau. Dieser ist mit 2236 Metern zugleich der höchste Punkt der Tour. Außerdem wandelt man hier direkt auf den Spuren der Profis: Beim Giro d’Italia war er ebenfalls im Programm. Landschaftlich verdient er das Prädikat „wertvoll“, sportlich ist er anspruchsvoll. Oder hatte man gestern doch zu viel über die Stränge geschlagen? Ein Blick zu den Mitstreiten zeigte aber, dass auch andere mit der Kombination - Sonne und Berg - zu kämpfen hatten. Das mit der Sonne sollte sich aber ändern: Am letzten Pass, dem Passo Role, gab es eine Bergankunft. Rund 200 Höhenmeter vor dem Gipfel setzte ein Gewitter ein. Hagel begleitete die Truppe über die Kuppe und Regen und Kälte ins Tal. Im Ziel wurden man sofort in Rettungsdecken gehüllt und mit Tee versorgt – Es sollte aber der einzige Schlechtwetterabschnitt bleiben.

Tag 3 – 132km/2600hm

Ein sehr langer Anstieg war heute zu bewältigen: Um auf den Gipfel des Monte Grappa zu kommen, galt es 1500 Höhenmeter am Stück zu überwinden. Zuvor ging es jedoch vom Start weg mit einer Abfahrt. Natürlich neutralisiert. 10 Kilometer lang wurden die Neulengbacher begleitet. Leider war die Abfahrt vom Monte Grappa durch den schlechten Zustand der Straße spaßbefreit, die Landschaft der gesamten Etappe entschädigte jedoch dafür.

Tag 4 – 140km/2700hm

Dies war die längste Etappe. Die ersten 50 Kilometer waren verhältnismäßig flach. Dadurch bildeten sich Gruppen und das Rennen war entsprechend schnell. Der Vorteil des Windschattens hilft, Kraft zu sparen. Kraft, welche beim kommenden Anstieg herzlich willkommen ist. Auch heute gab es wieder eine Bergankunft. Und das Team mit Sabine und Karl konnte sich gegen seine direkten Konkurrenten im Gesamtergebnis am letzten Anstieg durchsetzen. Mit dem 5. Tagesplatz fuhren sie ihr bestes Ergebnis ein.

Tag 5 – 121km/3200hm

Nochmals eine Etappe mit mehr als 3000 Höhenmetern. Das Ziel sollte Kaltern am See sein. Zuvor war noch der Manghenpass zu bezwingen. 
Aber bereits zu Beginn der Etappe ging es bergauf, und damit verteilte sich das Feld sehr früh. Die Strapazen der letzten Tage machten sich langsam bemerkbar. Die Neulengbacher konnten die Gruppen nicht mehr so halten, wie zu Beginn und die Beine wollten nur mehr sehr wiederwillig in die Pedale treten. Auch die Nahrungsaufnahme -ein essenzieller Bestandteil des gesamten Vorhabens- gestaltete sich immer mühsamer: Der Magen rebelliert gegen Gels, Riegel und Iso-Getränk.
Abgelenkt von der Fahrt durch die Weinberge bei Kaltern am See schaffte man es dennoch auch heute ins Ziel. Belohnt wurden mit einer Nächtigung in einem netten Hotel. Man war sich einig, dass nun eigentlich ein guter Zeitpunkt für ein Ende und ein paar Tage Entspannung in diesem Domizil wäre. Der Veranstalter sah das aber anders.

Tag 6 – 114km/2500hm

05:30: Der Wecker läutet. 3 Pässe standen heute zwischen Start und Ziel im Weg. Der erste davon war der Mendelpass, der Hausberg von Kaltern. Sportlich war es heute quasi ein Intervall-Fahren mir 3 langen Intervallen: Die Zeitnahme endete nämlich am Gipfel des zweiten Berges. Danach ging es außerhalb der Wertung auf der Strecke weiter bis Kilometer 95. Dort startete ein 10 Kilometer Bergzeitfahren, in diesem Fall ein Paar-Bergzeitfahren. Und wie es startete! Die Strecke machte einen 90 Grad Linksknick, hinein in eine sehr schmale Gasse. Und plötzlich tat sich vor den Neulengbachern eine Wand auf! Einige mussten kurz zurück, um in den kleinsten Gang schalten zu können, andere wiederum stiegen ab, um zu schieben. Aber auch schieben war anspruchsvoll: Der Beginn des Abschnitts war ca. 1 Kilometer lang, mit einer Steigung von 20%. Durchgehend. Der Modus war eine neue Erfahrung für die Truppe. Eine durchaus interessante, wenn auch sehr intensive.

Tag 7 – 90km/2500hm

Nur noch 1 Tag. Immer wieder blickten die Neulengbacher in die Rangliste des Gesamtklassements. Wie sind die Abstände zu den Konkurrenten vor- und hinter ihnen? Kann es noch gefährlich werden? Muss man bis aufs letzte kämpfen, oder kann man verteidigen? Oder ist sogar noch eine Verbesserung der Platzierung möglich? Festzuhalten an der Stelle ist, dass das Verhältnis zu den anderen Teams ein durchwegs freundschaftliches ist. Man akzeptiert die Stärke der anderen, nutzt natürlich einen „Hänger“ der Konkurrenten nach Möglichkeit aus, bleibt jedoch sportlich und fair. Jedenfalls wird auf der letzten Etappe nichts geschenkt: Weder vom Veranstalter an die Teilnehmer, noch bei den Teilnehmern untereinander. Die letzten Reserven werden mobilisiert. Gleich zu Beginn auf den Monte Bondone gab nochmals es einen Anstieg von 1100 Höhenmeter zu überwinden. Heftiger Wind erschwerte diese Aufgabe maßgeblich. Sie kämpften. Konkurrenten waren in Sichtweite. Das spornte an, und brachte sie letztendlich in das Etappenziel am Berg Santa Barbara. Mit dem 8. Rang in der Tageswertung belegten Ullrich und Michael auf der letzten Etappe ihr bestes Ergebnis der Transalp! Nun ist die Anspannung abgefallen. Entspannt rollten sie bergab ins Ziel nach Arco.

Mit einer Gesamtzeit von 33 Stunden und 51 Minuten belegte das Team „Die zwei Musketiere“ Platz 11 unter 50 gestarteten. Mit einer Gesamtzeit von 30 Stunden und 12 Minuten belegte das Team „SaKa v2“ Platz 6 unter 26 gestarteten. Zufrieden konnten die Neulengbacher bei einem entspannten, gemeinsamen, Abendessen das Rennen ausklingen lassen. Begleitet von typischen italienischen Gerichten.

Das könnte dich auch interessieren:

Junge Flüchtlinge im großen Fußballfieber
Motorsportteam aus Niederösterreich startet in Saison
Foto: Karl Poetzl
Foto: Karl Poetzl

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.