Green-Care-Projekt in Maria Anzbach eröffnet

NV-Vortstandsdirektor Bernhard Lackner, Toni Hieret, LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer, Bürgermeisterin Karin Winter und Jugend am Werk-Standortleiter Johann Wakolbinger | Foto: LK NÖ/Eva Posch
  • NV-Vortstandsdirektor Bernhard Lackner, Toni Hieret, LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer, Bürgermeisterin Karin Winter und Jugend am Werk-Standortleiter Johann Wakolbinger
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In Zusammenarbeit mit dem "Dreierhof" betreibt Jugend am Werk eine Backstube, in der Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung tätig sind.

MARIA ANZBACH (red). Der "Dreierhof", den Toni und Eva Hieret seit 1986 in Maria Anzbach im Landschaftsschutzgebiet des Biosphärenparks Wienerwald bewirtschaften, ist kein Bauernhof im herkömmlichen Sinn. Gemäß ihrem Grundsatz "Inklusion" haben sie daraus ein innovatives Projekt geschaffen, das ihrem Motto "Gemeinsam statt einsam und Miteinander anstatt Gegeneinander" gerecht wird. Das zeigt sich in der biologischen Kreislaufbewirtschaftung der Böden wie auch in der Unterstützung von zwei Verbraucherinitiativen, die regionale und saisonale Lebensmittel in den Vordergrund stellen.

Schule am Bauernhof

Als ausgebildete "Schule am Bauernhof"-Anbieterin und ÖKL zertifizierte Fachfrau für tiergestützte Pädagogik war es für Eva Hieret daher "nur logisch", weitere Wege für dieses Miteinander zu suchen und dabei möglichst ihre am Hof vorhandenen Ressourcen zu nutzen. Als neuer Schritt wurde die seit 2008 nicht mehr benutzte, aber voll funktionsfähige Backstube in Zusammenarbeit mit der „Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH“ reaktiviert. Jugend am Werk bietet Dank der Förderung durch den Fonds Soziales Wien sowie das Land Niederösterreich nun acht Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung eine sinnvolle Tagesbeschäftigung in der Backstube. "Auf der Suche nach neuen Ideen für unseren Hof sind wir auf das Projekt 'Green Care - Wo Menschen aufblühen' der Landwirtschaftskammer gestoßen und waren nach Betriebsbesichtigungen in den Niederlanden von dieser sozialen Idee überzeugt. Mit der Revitalisierung unserer Backstube und in Zusammenarbeit mit 'Jugend am Werk' können wir nicht nur Menschen mit Behinderung mit einer wertvollen Aufgabe Sicherheit und eine Perspektive geben, auch wir selbst profitieren davon", so Hieret.

Sinnvolle Tätigkeit

„Die Idee einer engen Kooperation mit einem landwirtschaftlichen Betrieb war schon seit einigen Jahren ein konkreter Wunsch von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung bei Jugend am Werk und ich freue mich, dass nunmehr das erste Projekt verwirklicht werden konnte“, betont Walter Schaffraneck, Geschäftsführer von Jugend am Werk. „Die Bäckerei ‚Brotgenuss‘ ermöglicht acht Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung eine sinnvolle Tätigkeit und zwei Wohnhäuser von Jugend am Werk werden mit frischem Gebäck versorgt. In Kooperation mit dem Verkaufsladen ‚Das Speiselokal“ und dem Dreierhof schaffen wir eine Begegnungszone von Menschen mit und ohne Behinderung. Dieser inklusive Ansatz ist uns besonders wichtig und wir freuen uns schon jetzt über das große Interesse an diesem Projekt.“

Backstube am Bauernhof

Doch es gibt noch weitere Nutznießer und zwar die Bevölkerung der Gemeinde Maria Anzbach selbst. Denn die Erzeugnisse der Backstube werden direkt am Dreierhof verkauft, was die Nahversorgung in der Region weiter stärkt und den Konsumenten die Möglichkeit bietet, die Produzenten ihrer Nahrungsmittel kennenzulernen.
"Bei unseren Projekten müssen viele Menschen voneinander etwas haben und für jeden Einzelnen muss es ein Gewinn sein", erläutert Eva Hieret, der die Ideen scheinbar niemals ausgehen. Als nächstes sind eine Landwirtschafts- und Gartengruppe geplant, woraus sich weitere Synergien ergeben, ebenso Bauernhoftage für Menschen mit Behinderungen. Hieret will auch die tiergestützten Aktivitäten ausbauen und künftig am Hof Module für einzelne Lehrgänge zum Ausbildungsschwerpunkt Green Care anbieten.

Integration von Menschen

"Die Bäckerei 'Brotgenuss' ist ein Vorzeigebeispiel für die Idee, die hinter „Green Care – Wo Menschen aufblühen“ steckt, nämlich die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen in die Natur durch den Aufenthalt auf einem Bauernhof, wo sie eine sinnvolle Beschäftigung finden können und für sie eine höhere Lebensqualität erzielt wird", freut sich auch der Direktor der Landwirtschaftskammer Wien, Ing. Robert Fitzthum, über die ersten Green Care-Betriebe in Österreich. "Das Projekt bildet damit eine ideale Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft sowie der Bevölkerung - zwischen Mensch, Tier und Natur".

Sozialer Beitrag

„Die Initiative Green Care stellt für land- und forstwirtschaftliche Betriebe eine Chance dar, einen gesellschaftlichen und sozialen Beitrag mit dem Aufbau eines zusätzlichen Standbeins zu verbinden. Somit entsteht eine Win-Win-Situation für einen Bauernhof und die Gesellschaft. Der Dreierhof ist ein exzellentes Beispiel dafür“, bekräftigt LK NÖ Vizepräsident Otto Auer.

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