Razzia von Finanz und Polizei am Reserlmarkt
Unter die tausenden Besucher beim Neulengbacher Jahrmarkt mischte sich auch die Finanzpolizei mit Leibesvisitationen und Kontrollen.
NEULENGBACH (mh). Beamte der Finanzpolizei und der Exekutive waren am vergangenen Dienstag beim Neulengbacher Reserlmarkt unterwegs. Die Betrugsbekämpfungseinheit des Finanzministeriums hatte beim traditionellen Jahrmarkt in der Wienerwaldstadt illegale Gewerbeausübung im Visier und überprüfte schon kurz nach der Öffnung der Stände die Marktfahrer.
Augenzeugen berichten von Leibesvisitationen
Augenzeugen berichteten auch von Polizeibeamten, die Leibesvisitationen an einigen Händlern vornahmen. Die Männer mussten sich zur Untersuchung mit gespreizten Armen und Beinen an eine Hausmauer in der Wienerstraße stellen. "Das war eine reine Routinekontrolle", beruhigt Bürgermeister Franz Wohlmuth auf Anfrage der Bezirksblätter. Dem Vernehmen nach erwiesen sich alle Standler als "sauber". Abgesehen von unangenehmen Begegnungen mit Kontrollorganen lief sonst alles wie geschmiert.
Mistkübel brannte
Stadtgemeinde, Feuerwehr, Polizei und Rettung sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Der einzige nennenswerte Zwischenfall war ein brennender Mistkübel. "Der Brand konnte innerhalb kürzester Zeit gelöscht werden", berichtet ein Mitglied der Feuerwehr Neulengbach-Stadt.
Glück mit dem Wetter
Besonderes Glück hatten Besucher und Veranstalter mit dem Wetter. Die angekündigte Sturmfront fegte erst um Mitternacht mit einem Temperatursturz über den Wienerwald. Auch beim Ausklang bei noch lauen Abendtemperaturen war Sturm nur in flüssiger Form in den Gläsern der besonders ausdauernden Gäste zu finden.
Zur Sache
Neulengbach erhielt 1516 von Kaiser Maximilian I. das Marktrecht. Bis heute ist der "Reserlmarkt" der bedeutendste Jahrmarkt der Region und zieht jährlich rund 300 Aussteller und tausende Besucher von nah und fern an.
Mehr Fotos vom Reserlmarkt 2014
KOMMENTAR
Beim Reserlmarkt zum Kind werden
Dass Kinder vom Reserlmarkt in Neulengbach magisch angezogen werden, ist nicht weiter erstaunlich. Helium-Luftballons, türkischer Honig, Langos und sehr viel Zuckerwatte haben eben wahre Zauberkräfte. Aber auch Erwachsene bekommen die gleichen feuchtglänzenden Augen, wenn sie nur an den bedeutendsten Jahrmarkt in der gesamten Wienerwaldregion denken. Es sind wohl die Erinnerungen an die eigene Kindheit mit ihrer wunderbaren Unbeschwertheit, die man erst zu schätzen lernt, wenn sie unwiederbringlich für immer verflossen ist. Das Marktgetöse lässt sie wieder wach werden und Menschen aller Generationen erleben jährlich noch einmal für einen Tag das Gefühl der Geborgenheit, das sie dereinst an Mamas Küchentisch hatten. Wir alle freuen uns, wenn es nächstes Jahr wieder so weit ist und der Reserlmarkt seine Pforten öffnet.
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