Große Tulln: Biber wieder im Visier
In der Region mehren sich die Biberschäden. Seit November dürfen wieder einzelne Tiere getötet werden.
REGION WIENERWALD (mh). "Vor rund 15 Jahren ist der Biber in der Region wieder heimisch geworden", weiß Karl Gfatter, Obmann des Wasserverbands Große Tulln, der die Flussstrecken von Laabenbach, Anzbach, Großer Tulln und diverser Zubringerbäche betreut.
Massive Schäden
"Mittlerweile haben wir Biberschäden zwischen 50.000 und 70.000 Euro pro Jahr." Größtes Problem sind laut Gfatter nicht die angeknabberte Bäume, sondern die unterirdischen Aktivitäten der Nager: "Bibergräben sind meistens nur rund 15 Zentimeter unter dem Boden und führen bei untergrabenen Feldwegen immer wieder dazu, dass Pferde und landwirtschaftliche Geräte einbrechen."
Lizenz zum Töten
Seit vergangenem November dürfen in der Region 30 Biber mit Genehmigung des Bibermangements des Landes bis Ende 2016 gefangen und getötet werden. Das geschieht mit Lebendfallen. Zur Tötung dürfen nur "befugte Jagdorgane" eingesetzt werden. "Wir sind froh, dass wir jetzt einmal die 30 Tiere entnehmen dürfen. Wir wollen sie ja nicht ausrotten", sagt Gfatter. "Die Freizeitgesellschaft braucht immer mehr Platz und für die Tiere bleibt weniger Lebensraum übrig."
Zur Sache
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Biber in Österreich ausgerottet. Zwischen 1976 und 1982 wurden im Gebiet der Lobau und den Donauauen wieder europäische Biber aus Schweden und Polen angesiedelt, die sich stark verbreitet haben.
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