Abfuhr für erhoffte Wohnklotz-Sperre in der Cottage
Ein großes Grundstück bleibt auch in Zukunft trotz Protests der Anrainer ohne Wohneinheiten-Beschränkung.
NEULENGBACH (mh). Weil in Hinkunft großvolumige Wohnbauten nur mehr dort errichtet werden sollen, wo sie auch hinpassen, hatte die Stadt Neulengbach im vergangenen Herbst eine Bausperre verhängt (die Bezirksblätter berichteten). Vergangene Woche wurde nun eine Überarbeitung des örtlichen Raumordnungsprogrammes im gesamten Gemeindegebiet beschlossen und die Bausperre wieder aufgehoben.
Infrastruktur erforderlich
Laut Vizebürgermeister und Raumordnungsstadtrat Alois Heiss (ÖVP) ist nun der Bau von großen Wohnhausanlagen nur mehr dort möglich, wo auch die Infrastruktur passt, also in Zentrumsnähe und entlang wichtiger Verkehrsrouten. „Wir haben es uns im Ausschuss nicht leicht gemacht und glauben, dass wir in Summe mit dieser weitreichenden Änderung den Wohlfühlfaktor in Neulengbach gestärkt haben“, sagte Heiss in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Widerstand im Villenviertel
Widerstand gegen das neue Programm hatte sich schon während der Begutachtungsphase bei den Anrainern der Cottage geregt. In dem weitgehend von Einfamilienhäusern geprägten Stadtteil wurde nun auch im endgültigen Beschluss ein 5.000 Quadratmeter großes als Bauland-Wohngebiet gewidmetes Grundstück mit keiner Beschränkung auf zwei bzw. drei Wohneinheiten versehen, wie es sich die Bewohner eigentlich gewünscht hätten. „Wir sind um unsere Ruhelage besorgt“, ist nach wie vor der Tenor in der Cottage.
Raumplaner beruhigt
Heiss beruhigt: „Man kann heute nicht in einem vernünftigen Konzept 5.000 Quadratmeter mit zwei Wohneinheiten beschränken. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Nichtsdestotrotz haben wir mit dem Grundstückseigentümer gesprochen und dort kann es eine langfristige Entwicklung ja schlussendlich doch nur mit der Gemeinde geben.“ Auch Raumplaner Josef Hameter, der die Stadt fachlich begleitet, sieht keinen Grund zur Aufregung: "In der Cottage muss die Bauordnung eingehalten werden. In diesem Bereich darf nicht höher als Bauklasse I gebaut werden. Auch das Ortsbild muss berücksichtigt werden." SPÖ und Grüne stimmten der neuen Raumordnung prinzipiell zu, betonten aber unisono, dass auch in Zukunft leistbares Wohnen möglich sein müsse.
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