Kalkkögel: Doch Durchstich statt Brückenschlag?
Architekt DI Michael Prachensky plädiert für eine Stollenversion statt mit einer Seilbahnvariante und veröffentlicht dazu eine umfangreiche Studie!
Faktum: Die derzeitige Verordnung des Ruhegebietes in den Kalkkögeln lassen keine oberirdische Verbindung von Seilbahnen zu. Der bekannte Architekt DI Michael Prachensky fasst den Sachverhalt so zusammen: "Das sogenannte Brückenschlag-Projekt soll mit Gewalt seitens der umliegenden Tourismusgemeinden durchgeboxt werden. Die andere Seite sind die Landschaftserhalter. Diese pochen auf die Einhaltung der Verordnung der Tiroler Landesregierung – also des Ruhegebietes in den Kalkkögeln."
Suche nach Alternativen
Ein Team von Vordenkern, Ingenieuren und Spezialisten hat jetzt versucht, eine Alternative zu finden, die die Verordnung des Ruhrgebiets einhalten und trotzdem einen Zusammenschluss der beiden Skigebiete befürworten soll.
"Die Politik wäre gut beraten, sich dieser Idee anzunehmen", empfiehlt Michael Prachensky. "Ein Stollenverbindung ist rechtlich möglich. Diese ist zwar kostenaufwendiger, aber wenn Besuchermagneten innerhalb des Bergmassivs errichtet werden, könnte daraus ein durchgehender Sommer- und Winter-Erlebnistourismus entstehen. Dieses Projekt würde für den Ballungsraum Innsbruck und für das ganze Land Tirol einen enormen Impuls darstellen."
Schnelle Stollenbahn
Die beste Lösung wäre für das Expertenteam die Verbindung der Schlicker-Alm mit der Hoadl-Bergstation mittels einer unterirdischen, attraktiven und schnellen Stollenbahn nach dem "People-Mover-Konzept" in einem Microtunnel der letzten Generation. "Sie kann der unterirdischen Topographie folgen und den Quellenschutz- und sonstigen Problembereichen ausweichen, wodurch das Ruhegebiet nicht gestört würde", so der Experte.
Keine Schienen, keine Seile
Weiter: "Diese neue Bahntechnik benötigt keine Schienen und Seile. Die Bahn wird von asynchronen Linearmotoren angetrieben und schwebt auf einem Luftgleitfilm, der von neuartigen Nano-Double-Brick-Akkus gespeist wird. Damit können enge Radien und Steigungen problemlos überwunden werden. Je nach Bedarf kann man mit kleinen flexiblen Kabinen verschiedene Erlebnis-Stationen an- bzw. durchfahren."
Beste Beispiele
In den Alpen gibt es viele Beispiele von handgeschlagenen Stollen mit kleinen Querschnitten, wie z.B. in Schwaz (alleine die handgeschlagenen Falkensteinstollen in Schwaz haben eine Länge von 500km), Brixlegg, Hall und Seefeld, die viele hundert Kilometer lang sind. DI Michael Prachensky: "Die theoretisch kürzeste Verbindung von der Schlicker-Alm zum Hoadl beträgt ca. 3,30 km. Für die Schaffung von Erlebnissen und Attraktionen im Inneren des Berges müsste die Bahn nur um einige Kilometer verlängert werden, um ein ganzjähriger, wirtschaftlicher Besuchermagnet zu werden. Das Aushubmaterial wird zur Gänze von oben nach unten im Stollen zu den Verwertungsdeponien geführt."
Zielsetzung
Ziel ist es, das Bauvorhaben außerhalb des Ruhegebietes abzuwickeln, was laut den Experten eine große technische Herausforderung darstellt. Durch die bestehenden Verteiler-Parkplätze in Mutters, Fulpmes, Neustift und der Axamer-Lizum wird der „Einstieg zu den Kalkkögeln“ mit den zukünftigen Elektro-Bussen und Autos umweltfreundlicher sein. Mutters und Fulpmes sind bereits durch die Stubaitalbahn direkt mit der Stadt Innsbruck verbunden.
"Felsendom"
Die Experten sind sich einig: "Ein derartiges Projekt muss zu einem Besuchermagneten werden!" Konkret wird in der Projektstudie an einen Eispalast, eine Felsendom für Bergfestspiele" gedacht, wobei der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Kostenfaktor
Über die Kosten für dieses visionäre Projekt gibt es freilich noch keine Schätzungen oder Studien. "Zuerst muss man natürlich erst einmal die Bereitschaft zur Realisierung bekunden, dann kann man eine Kostenschätzung vornehmen", so DI Michael Prachensky. Schlusswort der Studie: "Das Hochgebirgsland Tirol mit seiner Landeshauptstadt Innbruck könnte damit weltweit Punkten. Eine neue Ära eines Standgleitbahn-Konzeptes könnte damit in Erfüllung gehen."
Link zur Studie
Die komplette Projektstudie finden unter diesem Link:
http://we.tl/5M6G92KVdA
Planungs- und Mitarbeiterteam des Kalkkögelprojektes
• DI Michael Prachensky: Konzepterstellung – Forschung & Entwicklung in alternativen Verkehrssystemen,
• Mag. Wolfgang Mildner: Rechtsberatung – Schutzgebiet, Ruhegebiet, Alpenkonvention, UVP Verfahren
• DI Georg Metzler: Technische Fakultät Innsbruck - Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften im Arbeitsbereich Materialtechnologie - Trassierung und 3D-Visulisierung des Kalkkögel-Projektes
• DI Falko Ducia: Zivilingeneur – SV – Erdbeben - Statik - Talpino-Öko-Trans-System Forschung&Entwicklung - Wien
• Unterbau-Gleitplattformen: Eisenmann AG - Böblingen
• Asynchrone Linearmotoren: Force Engineering GB
• Luftgleitfilmtechnik: Schelling Anlagenbau GmbH – Schwarzach
• Ing. Helmut Prader: Sachverständiger für Brandverhütung: Tunnellösungen - Maurach
• Prof. Dipl.Ing. Dr.techn. K. Bernd Quiring: SV für für Akustik und Bauphysik - Aldrans
• DI Gerald Sibetz: Beratung Tunnelbau, Grundbau, Bodenmechanik - Wien
• Landesgeologe Dr. Gunther Heißel: Prinzipielle Auskunft über mögliche Tunnel-Trassenführung unter den Karbonatgestein im Bereich des Kristalline-Gesteins der Kalkkögel – Wasserquellen etc – TLR Tiroler Landesregierung – Innsbruck
Überprüfung der wissenschaftlichen Ergebnisse gegenüber der heimischen Industrie:
• Univ. Prof. Dr. Erich Gornik: Institut für Festkörperelektronik – Technische Universität Wien: Überprüfung der Forschungsergebnisse aus dem Labor für Fullerene-Komposit-Technik.
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