Unternehmen hängt am seidenen Faden
Die Schließung des Bahnübergangs in Aselkam ist für Unternehmer Johann Zeilinger existenzbedrohend.
ST. PETER (penz). Die fünf geplanten Schließungen der Bahnübergänge im Gemeindegebiet St. Peter stoßen nicht nur in Oberreikersdorf auf Unmut (BezirksRundschau berichtete). Für den Unternehmer Johann Zeilinger wäre die Auflassung der Eisenbahnkreuzung in Aselkam sogar existenzbedrohend. Die noch bestehende Straße beim hiesigen Bahnübergang verbindet den Firmensitz des Unternehmens "Elektrotechnik Zeilinger" mit der zugehörigen Betriebshalle auf der anderen Seite der Gleise. LKWs bis zu 32 Tonnen transportieren regelmäßig sperriges Material zu dem vor zwei Jahren errichteten Lager.
Begleitstraßen versprochen
Nun soll die Straße aufgerissen werden. Ausweichen können die Fahrzeuge nur über einen schmalen Weg an der Mattig. "An den engsten Stellen misst die Straße 3,1 Meter. Zudem gibt es dort ein Fahrverbot für Kraftwagen über fünf Tonnen. Die Strecke ist somit definitiv nicht für LKWs geeignet", ärgert sich Johann Zeilinger. Er habe einer Auflassung zwar zugestimmt, jedoch nur unter einer Bedingung. "Mir wurden Begleitstraßen versprochen, um meinen Lieferanten trotz der Umstände eine sichere Anfahrt zu gewährleisten. Der Vorschlag wurde nicht durchgebracht. Mein Unternehmen hängt somit am seidenen Faden", bangt Zeilinger um seine Existenz.
Zug ist abgefahren
Dem neu ins Amt getretene Bürgermeister von St. Peter, Robert Wimmer, sind die Hände gebunden. "Der Bau der Begleitstraßen ist an dem Übereinkommen mit einem Grundeigentümer gescheitert", bedauert er. Seit 2012 gibt es den gesetzlichen Erlass zur wahlweisen Sicherung oder Auflassung aller unbeschrankten Bahnübergänge im Gemeindegebiet. Nach Vereinbarungen mit der ÖBB werden fünf der acht ungesicherten Kreuzungen in St. Peter aufgelassen, im Gegenzug dafür werden die Kosten für die technische Sanierung der restlichen drei Übergänge von der ÖBB getragen. Deswegen sei die Schließung bereits beschlossene Sache. "Natürlich suchen wir nach alternativen Lösungen und hoffen auf eine Einigung mit dem Grundbesitzer, damit die Begleitstraßen gebaut werden können", so Wimmer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.