"Es gibt keine Beschlüsse für Bäderschließung"
Eine oö Bäderstudie hatte vorgeschlagen, 44 Freibäder einzusparen, weil das Geld fehle. Politische Beschlüsse gibt es diesbezüglich aber keine.
BEZIRK (penz). Eine Studie über die Vertretbarkeit der oberösterreichischen Bäderlandschaft ergab, dass die derzeit 144 Freibäder in ganz Oberösterreich auf 100 reduziert werden sollten. Mitunter weil den Gemeinden das Geld für dringende Sanierungen fehle.
"Oberösterreich ist derzeit überdurchschnittlich gut mit Bädern, insbesondere Freibadeanlagen, versorgt", heißt es in der Studie, welche bereits im April vom Land Oberösterreich präsentiert wurde. Es fiel auch Kritik über den Zustand und dringend notwendiger Sanierungen von heimischen Bädern. Gerade kleinere Ortschaften befürchten seither, sie könnten von einer Schließung betroffen sein. Für eine Generalsanierung fehlt den Gemeinden schlichtweg das Geld, alleine die durchschnittlichen Instandhaltungskosten betragen etwa 45.000 Euro im Jahr, die von manchen gerade so berappelt werden können.
Aus dem Büro von Sportslandesrat Michael Strugl heißt es, die Studie sei grundsätzlich nur eine Richtlinie, es wurden weder politischen Beschlüsse diesbezüglich gefasst, noch ist das Land überhaupt in der Lage ein Bad zu schließen. "Das liegt in der Verantwortung der einzelnen Gemeinden." Strugl schlägt Kooperationsprojekte vor: Es könnten sich mehrere Gemeinden zusammentun, um ein Bad gemeinsam betreiben.
Altheim und Mauerkirchen dürfen aufatmen
Eine General bzw. Teilsanierung der Bäder in Altheim und Mauerkirchen wurde bereits abgesegnet: Heuer und kommendes Jahr werden Mittel und Bedarfszuweisungen für die beiden Anlagen vom Land zur Verfügung gestellt. Künftige Anträge werden aber nur mehr unter verschärfteren Anforderungskriterien stattgegeben.
Grüne sprechen sich gegen drohende Schließungswelle aus
"Eine Umsetzung der Studie wäre ein massiver Kahlschlag bei heimischen Bädern", warnen die Grünen. Die Bäderstudie sieht vor, dass nur noch ein Freibad pro 15.000 Menschen erhalten bleiben soll. Der Bezirk Braunau hat mit seinen rund 100.000 Einwohnern insgesamt 15 Badeanlagen (sieben Freibäder und acht Strandbäder). Um auf den in der Studie vorgestellten Wert zu kommen, müsste jedes zweite Bad im Bezirk schließen. Da laut dem Land Oberösterreich Strandbäder mit touristischer Bedeutung erhalten bleiben sollen, wären Gemeinden ohne Seezugang von den Schließungen besonders betroffen. "Das würde die Lebensqualität im Bezirk massiv gefährden", warnt Sportsprecher der Grünen, Severin Mayr.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.