Der Borkenkäfer greift Fichten an

Die Raupen des Borkenkäfers fressen Gänge in die Rinde und befallen im Frühling neue Bäume. | Foto: Martin Wurglits
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  • Die Raupen des Borkenkäfers fressen Gänge in die Rinde und befallen im Frühling neue Bäume.
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Markus Gemander rät, was gegen Borkenkäfer getan werden kann und wie die Fichte gerettet wird.

REGION (km, ah). Die lange Hitze- und Trockenperiode des vergangenen Sommers und der milde Winter sind eine Gefahr für den Wald. Denn dieses Wetter begünstigt die Ausbreitung eines Schädlings, der zwar nur etwa fünf Millimeter klein aber dafür sehr gefräßig ist: Der Borkenkäfer. "Bei entsprechend guter Witterung kann ein Borkenkäferweibchen bis zu 100.000 Nachkommen erzeugen", sagt Markus Gemander, Berater der Forstwirtschaft in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. "Besonders im Zentralraum war der Befall sehr hoch. In Oberöster-#+reich wird der Schaden auf etwa 500.000 Festmeter Käferholz geschätzt." Die Fichte ist für den Borkenkäfer besonders anfällig. "Jede Baumart hat zwar ihren eigenen Borkenkäfer, die Schäden halten sich dort aber in Grenzen."

Wichtige Waldhygiene

Anfang März ist der Zeitpunkt für die Schlägerung der Fangbäume. Diese sollten nach dem Befall durch Borkenkäfer bis Juni aus dem Wald gebracht werden, wie die Landwirtschaftskammer Niederösterreich rät. Diese Fangbäume sind frisch geschlägerte Fichten, die in bestehende Käferlöcher gelegt werden und mit denen der Käfer angelockt werden soll. Zusätzlich sind in den Käferlöchern des vergangenen Jahres Fallen aufzustellen, um Altkäfer abzuschöpfen. Gleichzeitig sollten die Waldbesitzer alle frisch befallenen Bäume fällen und abtransportieren. Die wichtigste Maßnahme, die man im Vorfeld treffen könne, ist die sogenannte Waldhygiene. "Geschlägertes Holz darf nicht im Wald gelagert werden, da dies für den Borkenkäfer attraktiv ist", sagt Gamander.
Die Borkenkäfer-Problematik sei auch wirtschaftlich spürbar. "Durch einen Borkenkäferbefall wird das stehende Holz entwertet und dadurch erhält man beim Verkauf des Käferholzes niedrigere Erlöse als für einen gesunden Stamm." Doch nicht nur der Borkenkäfer setzt den Bäumen zu. "Neben dem Borkenkäfer ist momentan das sogenannte Eschentriebsterben eines der größeren forstlichen Probleme. Dabei handelt es sich um einen eingeschleppten Pilz, der die Eschen zum Absterben bringt", so Gemander.

Forstlehrgang in St. Florian

Jeder Waldbesitzer ist nach dem Forstgesetz dazu verpflichtet, bei Auftreten von Borkenkäfern entsprechende Maßnahmen zu setzen, um dessen Ausbreitung zu unterbinden. Wichtig ist dafür eine gute Ausbildung. Das nötige Fachwissen wird an der Höheren landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt, kurz HLBLA, in St. Florian vermittelt.

Die Raupen des Borkenkäfers fressen Gänge in die Rinde und befallen im Frühling neue Bäume. | Foto: Martin Wurglits
Markus Gemander, Berater der Forstwirtschaft in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich | Foto: Foto: LK OÖ
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