Daniela Haumer: "Weil ich nicht wegsehen kann!"
Der Verein Katzennanny unter Daniela Haumer wurde für den Bundestierschutzpreis nominiert.
BEZIRK (eju). Daniela Haumer ist im Bezirk Gmünd seit geraumer Zeit keine Unbekannte mehr. Ihr Engagement für die Kastration von Streunerkatzen über ihren Verein Katzennanny ist mittlerweile nicht nur tierliebenden Zeitgenossen bekannt. Nun wurde die Waldensteinerin gemeinsam mit fünf weiteren Kandidaten aus über 70 Bewerbern für den Bundestierschutzpreis nominiert, wie sie im BB-Gespräch verrät.
Unter sechs Auserwählten
"Gemeinsam mit Freunden habe ich einen Bewerbungstext abgegeben, wie die anderen 70 Mitbewerber auch und eine Fach-Jury hat aus diesen Bewerbern sechs nominierte Projekte aus ganz Österreich ausgewählt", freut sich die engagierte Frau.
Begonnen hat ihr Engagement für die unzähligen, meist auf Bauernhöfen oder in verlassenen Häusern dahinvegetierenden Streunerkatzenkolonien, weil sie das Katzenleid am Bauernhof ihrer Oma nicht länger mitansehen konnte:
"Konnte nicht mehr wegsehen"
"Damals gab es den Verein noch nicht. Meine Oma hat die scheuen Katzen zwar gefüttert, aber viele Streuner aus dem Ort kamen dazu, haben sich weiterhin unkontrolliert vermehrt und das war definitiv keine Lösung, ich konnte nicht länger wegsehen. So habe ich mir Lebendfallen besorgt und beschlossen, die ersten sechs erwischten Katzen auf eigene Rechnung kastrieren zu lassen", erinnert sich Daniela Haumer an die Anfänge vor etwa fünf Jahren.
Es dauerte nicht lange, bis sich aus dem selben Ort der eine oder andere Landwirt von sich aus bei Daniela Haumer meldete und nachfragte, ob sie ihm nicht auch mittels der Fallen bei der Eindämmung des jeweiligen Katzenproblems behilflich sein könnte. Daraus entstand schließlich vor gut zwei Jahren der Verein Katzennanny. Die Hauptarbeit lastet dabei aber auf der jungen Frau allein. Sie hat einige UnterstützerInnen, die ihr bei der Handaufzucht von kleinen, verwaisten Kätzchen unter die Arme greifen und auch bei der Betreuung als Pflegestelle.
"One-Woman-Job"
"Aber zu den Bauernhöfen hinfahren, Fallen aufstellen, die gefangenen Katzen zu den Tierärzten bringen und alles, was damit zusammenhängt, mache ich allein. Die TierärztInnen des Bezirkes Gmünd sind spitze. Sie arbeiten alle in höchstem Maße engagiert mit, damit wir das Problem Streunerkatzen sukzessive in den Griff bekommen", freut sich Daniela Haumer.
Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung steige ständig, auch wenn der Gegenwind der Waldviertler Sturheit anfangs ab und zu heftig blies, wie sie sich augenzwinkernd erinnert.
Sieger erhalten 5.000 Euro
Sieger erhalten 5.000 Euro
Die ersten drei Gewinner beim Bundestierschutzpreis erhalten jeweils 5.000 Euro, zudem gibt es noch einen Sonderpreis.
Unter die ersten Drei zu kommen, wäre für Daniela Haumers Verein Katzennanny eine bedeutende finanzielle Unterstützung. Die Behandlungskosten für die zahlreichen Streunerkatzen, die meist ja nicht nur kastriert, sondern häufig auch noch wegen Verletzungen und gegen Parasiten behandelt werden müssen, verschlingen viel Geld. Die Entscheidung, wer aus den Nominierten als Gewinner hervorgeht, fiel nach BB-Redaktionsschluss. Daumendrücken hilft also noch. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Zur Sache
Daniela Haumer setzt sich seit mehr als vier Jahren engagiert für den Tierschutz ein, davon seit mehr als zwei Jahren mit ihrem Projekt Verein KatzenNanny. Sie will Tierleid durch Kastration von Streunerkatzen lindern. Die unkontrollierte Tötung der Jungkätzchen soll verringert bzw. verhindert werden. In diese Tierschutzaktivitäten investiert sie ihre gesamte Freizeit, Nächte und Wochenenden und auch Teile ihres Einkommens und ihrer sonstigen Ressourcen (Kfz und Wohnraum).
Im Zeitraum 2012 – 2016 hat sie mit der Hilfe der Tierärzte mehr als 700 (!) Streunerkatzen eingefangen, medizinisch versorgt, mit einem Mikrochip gekennzeichnet, kastriert und entweder wieder an ihren angestammten Plätzen freigelassen oder für zahm gemachte Babykatzen ein liebevolles Zuhause gesucht.
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