Grenzen werden wieder kontrolliert

Eigentlich hat die Bundesregierung für die österreichischen Außengrenzen letzte Woche Grenz- und Personenkontrollen verfügt. Aber vor den 4.500 Flüchtlingen, die am Wochenende vor der Grenze in Heiligenkreuz standen, musste auch dieses wieder eingeführte System kapitulieren.

Stundenweise ausgesetzt

"Für diese große Anzahl von Personen sind die Ressourcen nicht vorhanden", sagt Polizeisprecher Gerald Koller. Die Grenzkontrollen mussten stundenweise ausgesetzt werden.

Standard waren diese überall in Österreich bis zum Jahr 2007. Ab dann herrschte freie Fahrt, denn die Schengen-Grenze des EU-Raums verlagerte sich weiter in den Osten.

Polizei und Heer

Nun, da der Flüchtlingsstrom aus Asien zigtausende Menschen nach Mitteleuropa bringt, herrscht wieder der Zustand von vor 2007. Die Bundesregierung hat wieder Grenzkontrollen verfügt und zur Verstärkung der Polizei auch Soldaten an die burgenländische Grenze abkommandiert.

Jedes Fahrzeug

"Wir halten jedes einreisende Fahrzeug auf und führen sowohl Personen- als auch Fahrzeugkontrollen durch", erläutert Reinhard Gumhold, Leiter der Polizeiinspektion Heiligenkreuz. Verlangt werden Pass bzw. Lichtbildausweis, die Beamten nehmen auch Kofferräume und Lkw-Ladeflächen in Augenschein. Reisebusse werden im Rahmen der Gegebenheiten ebenfalls gecheckt.

"Unser Ziel ist es, Schlepper abzuschrecken", sagt Gumhold. Besonders auf Kastenwagen und Klein-Lkw, in denen theoretisch mehrere Flüchtlinge Platz hätten, haben seine Leute ein Auge.

Entlang der Grenze

Kontrolliert wird an den Grenzübergängen Bonisdorf, Heiligenkreuz, Mogersdorf und Neumarkt an der Raab. Rund um weitere kleinere Übertrittsstellen in den Bezirken Jennersdorf und Güssing sind Streifen des Bundesheers im Einsatz. Die Soldaten haben die selben Kontrollbefugnisse wie die Polizisten.

Die Grenzkontrollen sind vorläufig bis Freitag, den 25. September, 24.00 Uhr aufrecht. Ob eine Verlängerung notwendig ist, entscheidet die Bundesregierung je nach Situation.