Frankenkredite belasten die Gemeinde Rum
Kürzlich hat Rum die letzen Frankenkredite in Eurokredite konvertiert. Durch den gestiegenen Wechslekurs entstand ein Verlust von ca. 50.000 Euro.
Von den 1990er Jahren bis zur Finanzkrise 2008 waren Frankenkredite bei privaten Kreditnehmern und Gemeiden wegen der niedrigen Zinsen sehr beliebt. Das Fremdwährungskredite immer auch ein unkalkulierbares Wechselkursrisiko beinhalten, wurde mehr oder weniger ignoriert. Durch die Finanzkrise nervös gemacht, verboten dann die Aufsichtsbehörden neue Frankenkredite für Privateund rieten auch den Gemeinden dringend davon ab, neue Fremdwährungskredite aufzunehmen. Was aber mit den bestehenden Darlehen in fremder Währung passieren soll, wurde nicht geklärt. Einige Gemeinden wechselten auf Eurokredite, anderen blieben, offensichtlich unter dem Motte "noch schlimmer wirds nicht kommen" in Franken verschuldet.
Die Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro im heurigen Jänner traf dann viele Kreditnehmer wie ein Schock.
Kürzlich konvertierte die Gemeinde Rum ihre letzten Fremdwährungskredite in Höhe von 400.884 Franken in Eurokredite in der Höhe von 375.141 Euro.
"Ich bin froh dass, wir aus den Fremdwährungsdarlehen endlich herausgekommen sind", bemerkte Michael Bürkle von den Grünen bei der Rumer Gemeinderatssitzung vergangene Woche. "Ich war immer gegen Frankenkredite, weil sich Gemeinden Spekulationen befassen sollen. Hätten wir das vor einem halben Jahr gemacht, hätten wir uns 50.000 Euro gespart", rechnete Bürkle vor.
"Natürlich wäre es besser gewesen, wen wir schon früher aus den Frankenkrediten ausgestiegen wären", erklärt dazu Bgm. Edgar Kopp (SPÖ). "Die Aufwertung im Jänner war aber völlig überraschend. Als wir die Kredite vor ca. 15 Jahren aufgenommen haben, war es üblich, sich in Franken zu verschulden, alle haben das gemacht. In den vergangenen Jahren haben wir uns auch in der Gemeinde immer wieder zu diesem Thema beraten. Natürlich haben wir auch die Banken um Rat gefragt, das hat aber nichts gebracht. Die Banken haben doch alle Null Ahnung, die waren genauso machtlos wie wir", gibt Kopp zu.
"Zum Glück haben wir die Hälfte der Frankenkredite schon 2013 konvertiert. Außerdem haben wir ja in den ersten Jahren von den günstigen Zinsen profitiert. Insgesamt sind die Verluste für Rum im Vergleich zu anderen nicht so schlimm, ich würde sagen, wir sind noch einmal glimpflich davongekommen", so Kopp abschließend.
Link zum KOMMENTAR: "Gemeinden dürfen nicht spekulieren"
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