Gletscherschauspiel HANNIBAL feierte sein 15-jähriges Jubiläum

7Bilder

Schauspieler, Spitzensportler, Piloten, Tänzer und Bergsteiger, ein ganzer Ort war am Freitag Abend wieder auf den Beinen, als die Erfolgsproduktion von Sölden, Red Bull und dem Künstlernetzwerk Lawine Torrèn ihr fünfzehnjähriges Jubiläum feierte. Das Publikumsinteresse ist ungebrochen, 7000 Leute kamen auf den tiefverschneiten frühlingshaften Gletscher und ließen sich von der Energie der 500 Mitwirkenden (300 auf der Bühne, 200 hinter den Kulissen) anstecken: Eine vor Eifersucht rasende Venus stürzte vom Himmel und eröffnete die Szenerie für diese Parabel um Machtstreben, Leadership, Intrigen und Weltpolitik.

Regisseur Hubert Lepka entwarf 2001 für die phantistische Bergwelt des Ötztaler Rettenbach Gletscher die Lebensgeschichte Hannibals in einer zeitgenössischen Choreographie. Abseits des Mainstreams konnte ein Stück Performancekunst heranreifen, das in seiner Art weltweit einzigartig ist.

“In einer Welt der Bilder, in der Abenteuer nur noch durch Medien erlebbar sind, ist Hannibal der aberwitzige Versuch, Antike Wirklichkeit werden zu lassen. Es gab eine Zeit, wo vielleicht durch Zufall, vielleicht durch eine Kapriole des Wetters entschieden wurde, ob es unsere abendländische, römische Kultur, oder eine afrikanisch karthagische sei, die unsere Zivilisation formen sollte. Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kreisky meinte, wir sollten Geschichte lernen. Am Rettenbachgletscher spielen wir Geschichte mit allen Sinnen und bei jedem Wetter”, so Lepka.

Synchron durch Funk

So unglaublich der Schachzug Hannibals anmutet, mit sechzigtausend Kriegern und 37 Elefanten den Alpenhauptkamm zu überqueren, so atemberaubend ist die Naturkulisse auf 3000m Seehöhe: einmal still, einmal donnernd breitet sich die exakte Inszenierung über den sechs Kubikkilometer umfassenden Bühnenraum aus. Sämtliche Bewegungen von Maschinen und Menschen werden als zeitgenössische Handlungschoreographie erzählt. Aus diesem Blickwinkel greifen Base-Jump, Seilbergung am Armeehelikopter, Ballett der Pistenraupen, Dogfight der Flugzeuge, der Lawinenabgang, die Seilbahn, eine Hundertschaft Skilehrer und die Gruppe von 12 Tänzern exakt ineinander. Synchronisiert wird in diesem großen Raum über Funk, denn nicht alle Akteure können durch akustische und visuelle Signale erreicht werden. 300 Mitwirkende, die gemeinsam mit bislang ungesehenem Lichtdesign, einer emotional erzählenden Musikkomposition, Braking News von Karthago-TV und szenischer Pyrotechnik die antike Geschichte neu erstehen lässt. “Dieses Projekt ist längst zu einem Role Model für aktuelles, touristisches Kunstschaffen geworden. Ein Jedermann des Ötztales, wenn man so will. Wer Hannibal hört, denkt sofort an Sölden, das ist doch eine schöne Assoziation. Nach fünfzehn Jahren Zusammenarbeit sind wir zu einer abenteuerlichen Hannibal-Familie zusammengewachsen, in zwei Jahren treffen wir uns wieder”, freut sich Jack Falkner über den anhaltenden Publikumserfolg.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.