Gewalt ist mitten unter uns

Claudia Schwaizer, Telfs, hielt das Impulsreferat "Gewalt ist mitten unter uns"
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  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Für Ehren-und hauptamtliche Mitarbeiter in der kirchlichen, verbandlichen und Offenen Jugendarbeit veranstaltete die Diözese Innsbruck am Samstag dem 14. März eine Fachtagung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt in der Jugendarbeit.

„Es sind ganz „unauffällige“, tadellose und engagierte Menschen“, so charakterisierte die Referentin Claudia Schwaizer, Telfs, in ihrem Impulsvortrag diejenigen, die das Unsägliche und Unbegreifliche immer wieder ganz bewusst und geplant machen: den sexuellen Missbrauch an Kindern- und Jugendlichen. Dabei müssen diese Menschen, die zu 90 % Männer und zu 80-90% aus dem nahen Umfeld der Opfer sind, „sich zuerst ein ganz großes Vertrauensverhältnis aufbauen“, um sicher sein zu können, dass die Missbrauchten sie nicht verraten. Oft stehen sie ein einem Autoritätsverhältnis zu den Betroffenen.

Jeder kann es sein!

Dabei können die Missbraucher aus jeder Berufsgruppe oder sozialen Schicht kommen und durchaus auch Menschen mit einem sehr großen gesellschaftlichen Ansehen sein. Wie aber können Mitarbeiter der Jugendarbeit erkennen, ob ein Mädchen oder Bub missbraucht wird/wurde? Im Anschluss an das sehr informative Referat zur Erkennung von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen hatten die TeilnehmerInnen verschiedenster Organisationen die Möglichkeit, sich in drei Blöcken die rechtlichen Grundlagen, Fallbeispiele und mögliche Handlungs-Optionen im Verdachtsfall zu erarbeiten.

Leitfaden für Krisenfall

Ein Krisenplan- und Leitfaden für die jeweiligen Organisationen wurden zum Abschluss der Veranstaltung vorgestellt, um den JugendarbeiterInnen noch die ganz konkreten Schritte im Anlassfall mitzugeben. Für die katholische Jugendarbeit übernahm diesen Part Hannes Wechner von der Stabsstelle für Kinder und Jugendschutz der Diözese Innsbruck. Begrüßt wurden die Teilnehmer und Referenten für die Diözese von Generalvikar Jakob Bürgler und für das Land Tirol von Ing.in Kathrin Kaltenhauser (ÖVP), die beide die Wichtigkeit der Veranstaltung betonten. Immerhin ist jedes 3. bis 5. Mädchen und jeder 7. bis 9. Bub ein Opfer von Missbrauch. Veranstaltungen wie diese sind ein Mittel, das Missbrauchsrisiko in der Jugendarbeit erheblich zu senken. Ein Büchertisch der Tyrolia gab die Möglichkeit, sich auch gleich mit Literatur zum Thema einzudecken. Das Buffet wurde vom Caritas-Integrationshaus geliefert.

Kontakt:
Dr. Hannes Wechner
Tel. 0676/8730 2710
kinder-jugend-schutz@dibk.at

Wo: Landhaus 1, Eduard-Wallnu00f6fer-Platz 3, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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