Wir sind unter Euch – hinschauen statt wegsehen.

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Die Vernissage „Wir sind unter Euch – hinschauen statt wegsehen.“ findet am Montag, den 16. Februar 2015 um 19:00 Uhr in der Eingangshalle der Frauen- und Kopfklinik am A. ö. Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck statt.
Die Ausstellung ist bis 3. März 2015 geöffnet.

Anders als man es vielleicht erwartet, ist Wohnungslosigkeit nur selten auf Eigenverschulden zurück zu führen. Meist sind es Schicksalsschläge, die eine Wohnungslosigkeit zur Folge haben. Der Tiroler Fotograf Gerhard Berger wurde im Zuge seiner Arbeit zur Jubiläumsschrift „10 Jahre ISD“ mit dem Thema Wohnungslosenhilfe konfrontiert. Ein- und ausdrucksvoll hielt er mit seiner Kamera fest, dass es auch in Innsbruck Menschen gibt, die regelmäßig kein Dach über dem Kopf haben. Die nur sehr beschränkt spürbare Wohnungslosigkeit der Stadt sichtbar machen, setzte er sich schließlich zum Ziel. Seine aussagekräftigen Portraits ergänzte Redakteur Steffen Arora durch Aufzeichnung der bewegenden Lebensgeschichten der Portraitierten. Gemeinsam entstand ein ehrgeiziges Projekt, mit dem Ziel, mehr Offenheit in der Bevölkerung zu schaffen. Nach einer Nominierung beim Tirolissimo im vergangenen Jahr, kann das Ergebnis nun von 16. Februar bis 3. März in der Frauen- und Kopfklinik gesehen und gehört werden.

Projektvorstellung: ‚Wir sind unter Euch‘

Die städtische Herberge wurde 1927 erbaut, um Wohnungslosen in Innsbruck ein Dach über dem Kopf bieten zu können. Heute ist sie für 12 Frauen und 76 Männer so etwas wie ein Zuhause. Wenngleich Zuhause wohl ein wenig zu viel gesagt ist, bei einem Tagesablauf, der von regem Kommen und Gehen geprägt ist. Gemeinsam zählen Innsbrucks Wohnungsloseneinrichtungen 30.500 Nächtigungen pro Jahr. Zahlen und Fakten, die die Notwendigkeit dieser öffentlichen Einrichtung zwar zum Ausdruck bringen, über die Schicksale der Bewohner aber kaum etwas verraten.

Fotograf Gerhard Berger und Redakteur Steffen Aurora wagten deshalb den Blick hinter die Kulissen. Bei ihrem Besuch in der Herberge trafen sie auf 15 BewohnerInnen, die auf bewegende Art und Weise davon erzählten, wie es dazu kam, dass sie dort landeten, wo sie heute sind.

15 Menschen, 15 Schicksale. 15 unter vielen anderen, die zwar Zuflucht suchen, aber ebenso ihre Freiheit brauchen. Die im Leben verloren haben. Mit Lebensgeschichten, die man erwartet, und welchen, die man nicht hören will. 15 Menschen, die viel hinter sich haben, aber gleichzeitig darauf hoffen, noch etwas vor sich zu haben. 15 Menschen, die unter uns sind.

Ziel des Projekts

Die Bevölkerung soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Wohnungslosigkeit auch in Innsbruck gibt, dass sie nur deshalb nicht groß thematisiert wird, weil es soziale Einrichtungen gibt, die sich um das ‚Problem‘ kümmern. Die facettenreichen Lebensgeschichten der Porträtierten zeigen, dass Wohnungslosigkeit mit ein bisschen Pech jeden treffen kann. Das neu gewonnene Bewusstsein der Ausstellungsbesucher soll letztlich dazu beitragen, Stigmatisierung in diesem Bereich bildweise abzubauen.

Wann: 16.02.2015 ganztags Wo: Frauen- und Kopfklinik, Anichstraße 35, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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