Zündschnur gekappt: Tourismus erzürnt
Und wieder der gleiche Vorwurf: "Drüberfahrer!" Touristiker sind stinksauer über mangelnde Einbindung.
Das Feuerwerk im Rahmen des Bergsilvesters wird abgeschafft. Punkt! Keine Diskussion! Das gab die Stadtregierung vergangene Woche bekannt. Was stattdessen an Attraktion geboten werden soll? Darüber können die Verantwortlichen bis dato nur sehr wage Auskunft geben. Für den Obmann des Tourismusverbandes, Karl Gostner, ist diese Vorgangsweise nur schwer nachvollziehbar. "Wir haben nichts dagegen, über Alternativen zum klassischen Feuerwerk nachzudenken. Was uns stört, ist, wenn das von der Politik einfach so beschlossen wird", betont der eben erst wiedergewählte oberste Touristiker der Stadt. Unterstützung erhält er vom Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der WK Tirol, Josef Hackl. "Dass man mit uns im Vorfeld einer solchen Entscheidung nicht einmal diskutiert, schmerzt sehr. Diese Art und Weise ist heute nicht mehr nachvollziehbar", betont Hackl. Zudem verweist Hackl darauf, dass moderne Pyrotechnik heute viel weniger Feinstaub und schädliche Partikel produziert als früher – die Umweltbelastung war ein Hauptargument zur Abschaffung des Feuerwerks.
"Lex Federspiel"?
Der frühere Tourismus-StR und nunmehrige Oppositionsführer Rudi Federspiel (FPÖ) ist gar überzeugt, dass es nur darum gehe, sein politisches Erbe zu zerstören. "Ich habe den Bergsilvester samt Feuerwerk damals ins Leben gerufen. Vielen ist das aus ideologischen Gründen heute ein Dorn im Auge", ist Federspiel überzeugt. Zudem kritisiert er, dass dieses "Verbot" am Problem vorbeigehe. "Die Regierung unternimmt nichts gegen die sinnlose Böllerei im Stadtgebiet, die gänzlich verboten wäre. Stattdessen wird das schöne Feuerwerk abgeschafft", so der FPÖ-Chef. Zudem kündigt er an, eine Gemeinderatsanfrage zu stellen, welche Maßnahmen die Stadt zur Unterbindung dieser "sinnlosen Böllerei" in den vergangenen Jahren tatsächlich gesetzt hat. "Meines Wissens wurde gar nichts gemacht", ärgert sich Federspiel.
Licht- und Lasershow
Der jetzige Tourismus-StR Franz Gruber versteht die Aufregung um den getroffenen Beschluss nicht und verteidigt die Maßnahme: "Die Besucherzahlen des Bergsilvesters sind rückläufig. Wir wollen eine neue Attraktion schaffen, die wieder zeitgemäß ist."
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