Feuerwehr: Einsatzerfolg kann nur gemeinsam erzielt werden
OÖ (sta). Von der Einzelhandelskauffrau bis zum Unternehmer, ob mit viel Berufserfahrung oder noch in Ausbildung: Alle sind Teil der großen Feuerwehrfamilie und stellen ihre Freizeit ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit.
Sicherheit betrifft alle - Konzentration der Feuerwehr auf Kernaufgaben
Dieser Einsatz – 24 Stunden und 365 Tage im Jahr – ist jedoch nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen. Sicherheit betrifft alle, ob im öffentlichen oder privaten Bereich. Einsätze - wie beispielsweise „die verstellte Satellitenschüssel“ - dürfen die Erfüllung der Feuerwehr-Kernaufgaben nicht beeinträchtigen und schon gar nicht zur erwartenden Selbstverständlichkeit werden.
Zeit und Möglichkeit zum Helfen entscheidender Faktor
Von den Einsatzstunden fallen nur rund ein Viertel in die potentielle Arbeitszeit eines Feuerwehrmitgliedes, der Rest erfolgt ehrenamtlich in der Freizeit. Umso wichtiger sind daher gerade in den Tagesstunden die Rahmenbedingungen, um das flächendeckende Sicherheitsnetzwerk aufrecht zu erhalten.
Gemeinsam im Einsatz für Obeösterreich - die Wirtschaft als Partner
Viele Unternehmen und der öffentliche Dienst machen es bereits vor und ermöglichen es ihren Mitarbeitern, im Einsatzfall den Arbeitsplatz zu verlassen um anderen zur Hilfe zu kommen. Manche gilt es noch zu überzeugen, dass die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ihre Unterstützung benötigen um helfen zu können und dass diese Hilfe allen nützt – der Arbeitgeber, dem öffentlichen Leben, der gemeinsamen Sicherheit und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Rund 85 Prozent aller Feuerwehrmitglieder sind unselbständig beschäftigt und daher ganz besonders auf die Unterstützung der Wirtschaft angewiesen, um im Notfall den Arbeitsplatz verlassen und Menschen – die in Not geraten sind – helfen zu können.
Engagement: 14 Millionen Euro aus Eigenmitteln ins Feuerwehrsystem eingebracht
Die Mittelaufbringung ist und bleibt ein großer Punkt in Oberösterreichs Feuerwehren. Sei es beim Ankauf eines neuen Einsatzfahrzeuges oder beim Neubau eines Feuerwehrhauses. In Summe mehr als 14 Millionen Euro, die 2016 aus Eigenmitteln ins System eingebracht wurden.
Bei 16 großen Projekten, die 2016 abgeschlossen wurden, erbrachten die Feuerwehren eine Eigenleistung von mehr als 2,15 Millionen Euro. Über 40 Prozent davon direkt aus Finanzmitteln, die durch Feste erarbeitet oder Spenden gewonnen wurden, sowie in Form von 68.200 Arbeitsstunden als Eigenleistung.
Jeder Cent der bei Veranstaltungen gewonnen wird, wird zu 100 Prozent in Sicherheit investiert. „Ohne diese Mittel wäre eine Investition oft gar nicht möglich. Ob ein Feuerwehrfest, ein Ball, ein Tag der offenen Tür oder die jährliche Haussammlung: Jeder Cent - in Summe mehr als 14 Millionen Euro - der daraus ehrenamtlich gewonnen wird, fließt zu 100 Prozent wieder in das System zurück und wird im Sinne der Allgemeinheit in Sicherheit investiert“, betont Landes-Feuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner und fügt hinzu: „Daher ist es wichtig, diese Vorhaben zu unterstützen, keine bürokratischen Fallen aufzubauen und vor allem die Erwartungen in die Beibringung von Eigenmitteln nicht zu überspannen.“
Einsätze nur die sichtbare „Spitze“ des Eisbergs - Mammutanteil im Hintergrund
Fast kein Tag vergeht, an dem nicht Verletzte zu retten, eine Unfallstelle zu räumen, ein Brand zu löschen oder Umweltschäden zu vermeiden sind. Diese Einsatzfälle und noch viele mehr sind aber nur die nach außen sichtbare Spitze des Eisbergs.
Nur rund ein Zehntel der für Jedermann sichtbaren Arbeit der Feuerwehren erfolgt im Einsatzdienst. Der Mammutanteil der 2016 insgesamt 6,38 Millionen ehrenamtlich aufgewendeten Stunden dient dazu, das System nachhaltig zu sichern. Dazu gehören die Jugend- und Nachwuchsarbeit, die Aus- und Weiterbildung, die Eigenmittelaufbringung, die Wartung, Instandhaltung und Verwaltung sowie die Abwicklung von Leistungsprüfungen und Bewerben.
Feuerwehrwesen Oberösterreich
917 Feuerwehren
883 freiwillige Feuerwehren
33 Betriebsfeuerwehren
1 Berufsfeuerwehr
Fotos: OÖLFV/Hermann Kollinger
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