Trauer um Johann Dorfwirth: Sanitäter war einst Ersthelfer bei Liese Prokop

Rotkreuz-Sanitäter Johann Dorfwirth, 70 Jahre, aus Annaberg. | Foto: Rotes Kreuz
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Die Trauer in den Heimatgemeinden der Opfer – eines Rettungssanitäters und dreier Polizisten – ist groß. Johann Dorfwirth, Gründungsmitglied der Rotkreuz-Stelle Annaberg, wurde getötet, als er einem vom Täter verwundeten Polizisten zur Hilfe eilte. Der 70-jährige war 32 Jahre lang für das Rote Kreuz im Bezirk Lilienfeld tätig.

Vor einigen Jahren war er als Ersthelfer vor Ort, um Liese Prokop zu retten, leider vergeblich. Beim Begräbnis der beliebten Politikerin war Dorfwirth einer der Sargträger.

Das Rot-Kreuz-Haus in Annaberg entstand nicht nur nach seinen Vorstellungen und Plänen, er sammelte auch unermüdlich Spendengelder für den Bau und half in unzähligen Arbeitsstunden beim Bau mit. "Johann Dorfwirth hat den Spruch 'Aus Liebe zum Menschen' gelebt. Er war menschlich, menschlich bis zuletzt. Die Rotkreuz-Stelle in Annaberg würde ohne ihn nicht existieren", würdigte Willi Sauer, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, den mit 14 Auszeichnungen bedachten freiwilligen Mitarbeiter, der in seiner Karriere über 7.000 Einsatzfahrten für das Rote Kreuz zurücklegte. Der 70-jährige Vater und Großvater galt in seiner Heimatgemeinde als immer hilfsbereit und opferte viel seiner Freizeit dem seinem ehrenamtlichen Engagement.

Trauer in Gemeinden

Auch drei Polizisten, alle Familienväter, mussten am Dienstag im Dienst ihr Leben lassen. Zwei von ihnen, Gruppeninspektor Johann Ecker von der Polizeiinspektion Gresten und Gruppeninspektor Manfred Daurer von der Polizeiinspektion Scheibbs, kommen aus dem Bezirk Scheibbs.
Johann Ecker aus Randegg war verdientes Mitglied des Kameradschaftsbundes. Der 52-Jährige war sehr beliebt und hinterlässt eine Tochter. In Gaming hingegen trauert man um den dreifachen Familienvater Manfred Daurer (44). Nicht nur seine Kollegen macht sein Tod sehr betroffen. "Ob jung oder alt, alle wirken zurzeit irgendwie betrübt," erzählt etwa eine Trafikantin aus der Marktgemeinde.
Revierinspektor Roman Baumgartner vom Einsatzkommando Cobra galt in seiner Heimatgemeinde Öhling im Bezirk Amstetten als Familienmensch und Sportler. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

Polizei trauert um Einsatzkräfte

Auch die Landespolizeidirektion Niederösterreich trauert um ihre Kollegen. "Die Geschäftsführung der Landespolizeidirektion Niederösterreich spricht den trauernden Angehörigen ihre aufrichtige Anteilnahme aus. Durch den schweren Verlust unserer Kollegen, die ihren Dienst stets vorbildlich, gewissenhaft und erfolgreich ausübten, verliert die Polizei in Niederösterreich engagierte und liebenswürdige Kameraden, was uns sehr betroffen macht. Unser Mitgefühl gilt auch den Angehörigen des ebenfalls ums Leben gekommenen Rettungssanitäters Johann Dorfwirth", so Franz Prucher, Franz Popp und Rudolf Slamanig in einer Aussendung.

Politiker tief betroffen

Tiefe Betroffenheit herrscht auch von Seiten der Politik. „Wenn Menschen in Ausübung ihres Dienstes in der Exekutive oder im Rettungswesen nicht mehr nach Hause zurückkehren, verdient das ein besonderes Innehalten, die Angehörigen brauchen unsere gemeinschaftliche Zuwendung und unser Mitgefühl“, erinnert Landeshauptmann Erwin Pröll daran, dass Polizisten und auch Freiwillige im Rettungswesen ihr Leben gelassen haben. Auf seine Anordnung hin tragen die öffentlichen Gebäude in Niederösterreich Trauerbeflaggung.
Auch Bundeskanzler Werner Faymann und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sind ob der Bluttat zutiefst erschüttert. Die vier Toten hätten ihr Leben für die Sicherheit aller Bürger gegeben. Innenministerin Mikl-Leitner brachte am Mittwoch bei einem Besuch der Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl persönlich zum Ausdruck.

Finanzielle Unterstützung

"Mit größter Brutalität wurden uns wieder die Schattenseiten und Risiken des Polizeiberufes aufgezeigt. Menschliches Leid, Schmerz und Trauer können wir nicht ungeschehen machen. Für uns ist es aber in solch schwierigen Situationen die vordringlichste Aufgabe, die Familien wenigstens vor materiellen Sorgen zu bewahren, dafür stehen wir", sagt der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Hermann Greylinger. Finanzielle Unterstützung steht den Hinterbliebenen der getöteten Polizisten auch aus dem Innenministerium durch die gesetzlich geregelte Entschädigungszahlung für entgangenen Unterhalt – einmalig 109.000 Euro – zu.

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