Tiroler Festspiele Erl: "Im Westen nichts Neues? – Doch!"

"Eine Art kleines Jubiläumsprogramm", präsentierten der tiefstapelnde Festspiele-Mäzen Hans Peter Haselsteiner (re.) und Maestro Gustav Kuhn.
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  • "Eine Art kleines Jubiläumsprogramm", präsentierten der tiefstapelnde Festspiele-Mäzen Hans Peter Haselsteiner (re.) und Maestro Gustav Kuhn.
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

ERL (nos). "Diese Pressekonferenzen werden immer mehr zum Familienfest", stellte Festspiele-Mäzen Hans Peter Haselsteiner am Donnerstag, dem 17. November, zu beginn der Programmpräsentation für den kommenden Sommer fest. Ein Großteil der Versammelten gehört zum "Freundeskreis der Tiroler Festspiele" und zeigte sich gespannt auf das "Jubiläumsprogramm" im Sommer 2017.

"Es gibt gar keine so sensationellen Neuigkeiten", meinte Haselsteiner, man habe ledigleich "eine Art kleines Jubiläumsprogramm für 20 Jahre Sommerfestspiele" zusammengestellt, "davon habe ich selber auch schon 14 Jahre auf dem Buckel".
Neues gab es allerdings doch zu berichten:
das Künstlerhotel, das gegenüber dem Festspielhaus errichtet wird "wächst", Haselsteine sieht "keine Hindernisse, dass wir das Haus vor Beginn der Wintersaison 2017/18 fertigstellen". Die Errichtung sei "eine frage der Ökonomie gewesen", fährt Haselsteiner fort, die Logistikkosten und -probleme führten im Vorjahr zur Bauentscheidung (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). Maestro Gustav Kuhn erläuterte den "Wunsch" nach einem Künstlerhaus und das Verhältnis zu den Festspiele-Ensembles: "Unsere Orchestermusiker sind verhältnismäßig schlecht bezahlt, aber dafür haben sie ein anderes künstlerisches Mitspracherecht." Er habe oft "Mitleid mit den Musiker, wenn man bedenkt, wo sie andernorts oft absteigen müssen", so Kuhn. Das neue Künstlerhaus sei auch deshalb ein Bonus für die Musiker.

Das ist 2017 neu in Erl:

Vor Ostern, am Palmsonntags-Wochenende, finden die ersten Klaviertage in Erl statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem TVB "Kufsteinerland" und wird von den Festspielen als "Projekt" für die "Zwischenspiele" zwischen Winter- und Sommerfestspielen geführt – wie etwa auch die Matthäuspassion am Karfreitag.
"Es gibt heute in China rund 2.000 sehr gute Pianisten", erklärte Kuhn, "eine 21-Jährige werden wir im Rahmen der Klaviertage vorstellen". Sie habe "alle Beethoven-Sonaten am Klavier aufgenommen und sei technisch brilliant. Der kulturhistorischen Unterfütterung des technischen Könnens wollen sich die Festspiele nun annehmen.
Interessant für die Festspiele sei "was echt ist und wahr ist", so Kuhn. Darum wolle man auch "keine Volkstümliche Musik, denn darin ist kein Geist, aber Volksmusik, denn das ist eine Herzenssache" und "es könnte auch mal Jazz sein", meint Kuhn, die Veranstaltungen und Projekte der "Zwischenzeit" "sollen und müssen in den Rahmen der Tiroler Festspiele Erl passen".

"Die Kammermusik hat mittlerweile beinah den gleichen Stellenwert für uns, wie unsere anderen Tätigkeiten!"

Neu ist auch, dass zu den Sommer-Festspielen erstmals auch der Sonntagabend bespielt wird. Bisher wurden sonntags nur Matineén abgehalten, 2017 finden sich zwei spannende "Specials" unter dem Titel "world sophisticated", kuratiert von "Musicbanda Franui"-Komponist Andreas Schett im Programm: "Objets Trouves" – Werke für Akkordeon und Zither von Dowland, Haydn, Cage, Ligeti, Couperin und Piazolla mit Viviane Chassot (Akkordeon) und Martin Mallaun (Zither) am 9. Juli um 20 Uhr, und "Almweiß – Edelrausch", Werke von Werner Pirchner mit Texten von Pirchner, Ernst Jandl und Sepp Schluiferer, gesprochen von Erwin Steinhauer am 23. Juli um 20 Uhr.

Das gesamte Programm der Tiroler Festspiele Erl für den Winter 2016/17 sowie den Sommer 2017 finden Sie hier.

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