Bisher unbekannte alte Skizze von Rattenberg aufgetaucht

Das Skizzenfragment könnte im Zusammenhang mit dem Bergbau der Region stehen. | Foto: Augustinermuseum
  • Das Skizzenfragment könnte im Zusammenhang mit dem Bergbau der Region stehen.
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  • hochgeladen von Melanie Haberl

RATTENBERG. Aus Privatbesitz gelangte eine bisher unbekannte Skizze mit einer alten Ansicht der Stadt Rattenberg in den Besitz des Augustinermuseums. Die Skizze hat in etwa das Format 15 x 10 cm und bildete ursprünglich die rechte untere Ecke eines größeren, leider verloren gegangenen Dokumentes.
Dargestellt ist die Stadt Rattenberg aus der Vogelperspektive, von Osten her gesehen. Abgebildet sind die gesamte Stadt, der Inn mit der Innbrücke, die Festung und die Stadtmauer mit den Stadttoren. Am oberen Bildrand sieht man Brixlegg mit diversen Häusern, die Kirche und das Hüttenwerk sowie einige Stolleneingänge am Reither Kogl.

Darüber hinaus trägt das Blatt einige Ortsbezeichnungen:

"Stad Ratenberg" ( Stadt Rattenberg)
"Prixlög" (Brixlegg)
"..eyer" (am Geyer)
"Hitberch in der Prixlögt" (Hüttenwerk Brixlegg)

Skizze muss vor 1716 entstanden sein

Aus welcher Zeit das Skizzenfragment stammt und was der Zweck und Inhalt des gesamten Blattes war, ist bislang noch nicht restlos geklärt. "Laut Prof. Dr. Robert Büchner, wohl der beste Kenner der Rattenberger Urkunden - und Archivalsituation, ist das Blatt aufgrund der Schreibweise der Ortsbezeichnungen ans Ende des 17. bzw. an den Anfang des 18. Jhs. zu datieren", so Hermann Drexel, Kustos des Rattenberger Augustinermuseums.
Auch die Betrachtung der architektonischen Details legt diesen Schluss nahe. Klar erkennbar ist beispielsweise der gotische Spitzhelm der Klosterkirche, der 1716 abgetragen und durch den heutigen Zwiebelhelm ersetzt wurde.
Die Skizze kann also nicht nach 1716 entstanden sein. Damit dürfte es sich nach der Abbildung Rattenbergs im Schwazer Bergbuch von 1560 um die älteste detaillierte Gesamtansicht der Stadt handeln.

Funktion der Zeichnung ist ungeklärt

"Die ursprünglichen Funktion der Skizze ist hingegen nicht eindeutig zu bestimmen. Sie könnte in Zusammenhang mit dem Bergbau der Region stehen", weiß Drexel. Ein Argument dafür sind die am linken oberen Bildrand eingezeichneten Stolleneingänge, die Darstellung des Brixlegger Hüttenwerkes und das Textfragment "eyer" , das für "am Geyer" steht, ein zentrales Gebiet des Rattenberger Bergbaues.
Der Bergbau spielte allerdings im 17./18. Jh. in der Region um Rattenberg keine Rolle mehr.

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