Trauer um Angela Lanner

Angela Lanner mit Bundespräsident Heinz Fischer bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik 2006. | Foto: Silberberger
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  • Angela Lanner mit Bundespräsident Heinz Fischer bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik 2006.
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WILDSCHÖNAU (red). Angela Lanner, die Gattin des früheren ÖVP-Spitzenpolitikers Sixtus Lanner, verstarb am 3. Jänner in Oberau. Die aus St. Martin im Innkreis stammende Angela Lanner, geborene Gramberger, hinterlässt ihren Gatten Sixtus, sowie die Kinder Thomas, Elisabeth und Maria, sowie fünf Enkel.
Bleibende Verdienste hat sich Angela Lanner vor allem beim Aufbau und Betrieb des Bergbauernmuseums z’ Bach in Wildschönau in Tirol erworben. „Ohne ihren Einsatz, ihre Ideen und Leistungen würde das Bergbauernmuseum z’ Bach in dieser Qualität nicht bestehen,“ so Herlinde Menardi, Direktorin des Tiroler Volkskunstmuseums Innsbruck, anlässlich der Übergabe des Tiroler Museumspreises 2003 an das Bergbauernmuseum z’ Bach.

Einzigartiges Museum

Die Handschrift von Angela Lanner findet sich in unzähligen Details im gesamten Museumsalltag wieder. Z' Bach zeigt in seinen historischen Räumen aus dem Jahre 1795 eine bemerkenswerte Sammlung aus der Arbeitswelt der Bergbauern. Tenne und Kuhstall werden überdies hinaus auch für Veranstaltungen genutzt. Architektonisch ist das Besondere dabei die gelungene Kombination alter Bausubstanz mit modernen Elementen wie neuer Lichttechnik.
Die „Alpenländische Begegnungsstätte“ wurde so zu einem Treffpunkt für jung und alt, für Einheimische und Gäste. Sie wurde Schauplatz für Tagungen, Filmvorführungen, Konzerte, Lesungen, Brauchtumsabende, Gemeindeveranstaltungen, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern.
Neue Wege, wie beispielsweise die Veranstaltung „Dialog der Religionen“ mit Professor Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Weihbischof Andreas Laun und Rabbiner Michael Goldberger, Direktor der Jüdischen Schule Noam in Zürich, finden ein breites Echo bei der Bevölkerung. Auch am Zustandekommen dieser Initiativen hat Angela Lanner einen großen Beitrag geleistet.

Einsatz für Gesamtkonzept im Tal

Im Sinne einer Stärkung regionaler Kreisläufe war es Angela Lanner von Anfang an ein besonderes Anliegen, die Wirtschaft des Tales in die Gesamtkonzeption des Museumsbetriebes einzubinden. Heute servieren die Bäuerinnen des Tales bei den diversen Veranstaltungen Köstlichkeiten aus der Region. Traditionelle Handwerksbetriebe zeigen ihre Leistungen und verkaufen ihre Produkte beim wöchentlichen Handwerksmarkt.
Teil der Konzeption des Bergbauernmuseum z’ Bach ist ein viel besuchter Wanderweg, der direkt am Museum vorbeiführt. Der heimische Künstler Hubert Flörl hat entlang des Weges in neun überlebensgroßen Skulpturen den „Sonnengesang des Heiligen Franziskus“ geschaffen. Es war von Anfang an das besondere Anliegen von Angela Lanner, den „Sonnengesang“ in das Gesamtbild des Museums einzubinden. Auch die Namensgebung „Franziskusweg“ geht auf ihre Initiative zurück.

Aufbau des Augustinermuseums und Auszeichnungen

Neben ihrer vielfältigen Tätigkeit für das Bergbauernmuseum z’ Bach hat Angela Lanner wertvolle Impulse beim Aufbau des Augustinermuseum Rattenberg gegeben. Dieses Juwel des Tiroler Unterlandes ist einzigartig und unverwechselbar und wurde 1994 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet. 2005 folgte die höchste Auszeichnung, die das Land Tirol auf dem Gebiet des Museumswesens zu vergeben hat: der Tiroler Museumspreis.
Im Jahr 2006 wurde Angela Lanner von Bundespräsident Dr.Heinz Fischer mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik ausgezeichnet. Die Gemeinde Wildschönau verneigt sich in tiefen Respekt vor dieser engagierten Frau.

Der Sterbegottesdienst und die Beisetzung von Angela Lanner findet am kommenden Samstag den 07. Jänner um 10.00 Uhr in Oberau statt.

Angela Lanner mit Bundespräsident Heinz Fischer bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik 2006. | Foto: Silberberger
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