Hochwasserschutz: Angather gehen auf die Barrikaden

Bürgermeister Josef Haaser gab Aufschluss über die laufenden und geplanten Projekte in der Gemeinde. | Foto: Haun
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ANGATH (flo). Eher mäßigen Anklang aus der Bevölkerung gab es bei der öffentlichen Gemeindeversammlung in Angath am 8. Februar, die im Saal des neuen Gemeindezentrums stattfand. Ein besonders brisantes Thema ist aber nach wie vor das Projekt Hochwasserschutz. Derzeit wäre vorgesehen, dass Angath auf der sogenannten Innschleife und den Innfeldern rund 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser schlucken soll. Bei einer benetzten Fläche von rund 52 Hektar und einer Dammaufstandsfläche von rund 24 Hektar wären mehr als 76 Hektar vom Hochwasser betroffen.

Widerstand gegen Pläne
"Wir müssen geschlossen Widerstand gegen diese Pläne leisten, denn das dürfen wir uns einfach nicht gefallen lassen", sagt einer der 24 betroffenen Grundstücksbesitzer bei der Versammlung. Weiters wurden Rufe laut, dass manche Bauern auf der betroffenen Fläche ihre besten und fruchtbarsten Gründe haben und dieses Projekt für sie existenzgefährdend ist. "Bis wir irgendeinem Verband beitreten ist noch viel zu klären, denn wenn man einmal im Verband ist hat man nicht mehr viel zu sagen", sagte der Bürgermeister. Alle Details müssten auch erst vertraglich festgelegt werden, bevor die Gemeinde irgendetwas unterzeichnet.
"Eine besondere Gefährdung für uns ist nach wie vor die viel zu tiefe Innbrücke, denn bereits 2005 hatten wir da sehr wenig Spielraum. Wenn es dort eine Verklausung gibt dann schwimmen wir im Dorf." Die Innbrücke müsse entweder erhöht oder erneuert werden, um dieses Szenario zu vermeiden. Natürlich müsse auch die geplante Retentionsfläche in Angath verkleinert werden, meinte Haaser abschließend.
Einen Tag nach der Gemeindeversammlung stellten Vertreter des Landes das neue Projekt im Gemeinderat vor. Ein eigener Angather Hochwasserausschuss ist derzeit dabei die notwendigen Änderungen auszuarbeiten. Diese wird er dann in schriftlicher Form dem Planungsteam des Landes übermitteln.

Gemeindezentrum schuldenfrei
Bürgermeister Josef Haaser betonte, dass sich die Gemeinde bevölkerungsmäßig gut entwickle. Derzeit zählt sie 1.063 Einwohner, davon sind 1.016 Hauptwohnsitze und nur 47 sind als Nebenwohnsitze registriert. Trotz großer Ausgaben für das neue Gemeindezentrum ist auch das Finanzergebnis des abgelaufenen Jahres mit einem positiven Überschuss von rund 248.555 Euro sehr zufriedenstellend. Die Einnahmen der Gemeinde beliefen sich im Vorjahr auf rund 2.887.705 Euro und die Ausgaben auf 2.639.149 Euro.
"Unser neues Gemeindezentrum ist eine große Aufwertung unseres Gemeindevermögens", sagt Haaser und betont, dass das Gemeindezentrum seit Ende des abgelaufenen Jahres völlig schuldenfrei sei. Die Endkosten für das Zentrum beliefen sich auf 3.029.800 Euro. Dabei wurden für den Grund 321.600 Euro ausgegeben, während die restlichen 2.708.200 Euro in den Bau und die Einrichtung des Gebäudes investiert wurden.

Viele Projekte am Laufen
Auch der Ausbau des Breitband-Internets schreite gut voran und in diesem Jahr könnten bis zu 95 Prozent der Bevölkerung mit einem Breitbandanschluss versorgt werden, sagt Haaser. Weiters muss das Leitungsinformationssystem der Gemeinde über alle Leitungen und Kanäle bis 2025 auf digital umgestellt werden, da es sonst keine Förderungen mehr geben würde.
Nach 13 Jahren wird das alte Gemeindefahrzeug nun endgültig außer Dienst gestellt und für rund 23.000 Euro ein Neues angeschafft. Auch am E-Car-Sharing Projekt bei dem Elektroautos ausgeliehen werden können, wird Angath teilnehmen. Die Ladestation für das Elektroauto wird voraussichtlich hinter dem örtlichen Pavillon aufgestellt, erklärte der Ortschef. Für die Bushaltestelle an Angaths Hauptdurchzugsstraße, der Angerberger Landstraße ist geplant ein Buswartehäuschen für rund 10.000 Euro zu errichten. Weiters wird heuer auch eine neue Schulküche angeschafft. Um die Wasserversorgung der Gemeinde auch bei Trockenheit zu sichern, wurde eine Notwasserverbindung mit der Gemeinde Breitenbach hergestellt.

Größere Bauprojekte vorgestellt
Die ehemaligen Räumlichkeiten des Spar Geschäfts im alten Haus der Gemeinde werden derzeit saniert und danach von der Angather Landjugend und dem FC Angath als Vereinslokal genutzt. Im Landjugend Vereinsraum ist auch angedacht eine Art Jugendraum einzurichten, welcher dann von den Jungbauern mitbetreut werden soll. Es gibt auch Pläne für eine Erweiterung des Feuerwehrhauses, dessen Obergeschoss von der Musikkapelle als Probelokal benutzt wird. Anlass dafür ist der bestehende Platzmangel.
Da ein Großprojekt effektiver abgearbeitet werden kann als viele kleine, ist angedacht einen barrierefreien Zugang zum Gemeindeamt zu errichten und gleichzeitig das Dach des Gemeindeamts sowie der Schule zu erneuern. Auch Umbauarbeiten beim örtlichen Bauhof werden im Zuge dessen vorgenommen. Da die TIWAG in Langkampfen einen Wald rodet, wird in Angath dafür als Ausgleichsfläche neben dem Inn im Bereich der Innschleife eine Art Naherholungsgebiet errichtet.

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