Schwerpunktaktion gegen Menschenhandel
Bordellbetriebe in ganz Kärnten wurden von 1. auf 2. September polizeilich überprüft. Insgesamt wurden 7 Lokale und 26 Wohnungen und Beherbergungsbetriebe vom Landeskriminalamt Kärnten und dem Bundeskriminalamt mit Unterstützung der Landeskriminalämter Niederösterreich, Oberösterreich, Vorarlberg und Wien sowie den beiden Verbindungsbeamten aus Rumänien und Bulgarien und zwei Experten von Europol überprüft.
Das Einsatzziel war die Identifizierung von Menschenhandel-Opfern welche sexuell ausgebeutet werden. Aber auch Strukturermittlungen standen im Focus, um nationale und internationale Verbindungen von Gruppierungen erkennen zu können. Auch die Einhaltung der Bordell-Bewilligungsrichtlinien wurde überprüft - hier wurde eine Beanstandung nach dem Kärntner Prostitutionsgesetz festgestellt.
17 Personen potentiell vom Menschenhandel betroffen
Insgesamt wurden 158 legale Sexdienstleisterinnen und 82 Kontaktpersonen kontrolliert, wobei 17 potentielle Betroffene des Menschenhandels aus Rumänien und China identifiziert wurden. Zu diesen Personen werden Ermittlungen in Rumänien, anderen EU-Staaten und China eingeleitet. Im Rahmen dieser Schwerpunktkontrolle konnte kein Zusammenhang mit der Migrationswelle der letzten Monaten festgestellt werden, da in den kontrollierten Einrichtungen keine Opfer aus den Migrationsherkunftsländern vorgefunden wurde.
Hinweise zu flüchtigen Menschenhändler
Es konnten im Zuge der Kontrollmaßnahmen zielführende Hinweise zum Aufenthaltsort eines flüchtigen Menschenhändlers erlangt werden. Außerdem wurden drei Personen angetroffen, welche zur Aufenthaltsermittlung für die Justizbehörden ausgeschrieben waren. Eine geringe Menge Suchtmittel wurde des Weiteren in einem Beherbergungsbetrieb sichergestellt und dem zu Folge eine Anzeige nach dem Suchtmittelgesetz erstattet.
Das Bundeskriminalamt plant auch zukünftig derartige Aktionen in ganz Österreich unter Beteiligung ausländischer Polizeikräfte zur Identifizierung von Opfern des Menschenhandels stattfinden.
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