Die Fußballstadien Wiens: Zwischen Aufbruch und Abbruch
Während bei Rapid und der Austria saniert wird, sieht es für das Sportklub-Stadion düster aus.
WIEN. Es läuft gut bei den Wiener Fußballclubs. Rapid und Austria machen sich gemeinsam mit den Salzburgern von Redbull die ersten Plätze in der Bundesliga aus. Die Vienna spielt in der Regionalliga Ost um den Aufstieg mit. Und die Europameisterschaft tut ihr Übriges. Kein Wunder also, dass in die Stadien investiert wird.
Die neue Heimstätte der Grün-Weißen ist fast fertig. Im April wird der Rasen verlegt. Bei der Austria wird ab Mai umgebaut. Kostenpunkt: jeweils rund 48 Millionen Euro.
Bei der Vienna geht es kostengünstiger zu. Um das Stadion auf der Hohen Warte in Döbling zu erhalten, müssen jährlich etwa 400.000 Euro investiert werden. Aber wenn es beim Fußball läuft, rollt auch der Rubel. Ein neuer Sponsor konnte an Land gezogen werden.
Desolater Sportklub
Bei einer anderen Mannschaft der Regionalliga Ost läuft es zurzeit hingegen gar nicht rund. Dass der Sportklub den Abstieg fürchten muss, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Das desolate Stadion ist nämlich langsam, aber sicher dem Untergang geweiht. Die Stromleitungen müssen dringend erneuert werden. Über der Friedhofstribüne gibt es nicht einmal ein Dach. Konkrete Sanierungspläne gibt es aber keine. Vor der Wahl sprachen sich noch alle Bezirksparteien für einen Erhalt des Stadions aus.
Aber das ist schnell dahergesagt. Investieren müsste nämlich die Stadt – und nicht der Bezirk. Und damit das geschieht, wäre die Bundesligatauglicheit des Vereins wichtig.
Aushängeschild für die Stadt
Völlig offen ist auch die Zukunft des Ernst-Happel-Stadions. Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) wünscht sich ein Aushängeschild. Ein Stadion, das auch für Europameisterschaften als Standort geeignet ist. Bei der Auswahl für die EM 202o sei man völlig chancenlos gewesen, so ÖFB-Präsident Leo Windtner.
Auch Neo-Sportminister Hans Peter Doskozil will das Projekt „Happel-Stadion neu“ vorantreiben. Heuer soll endlich eine Entscheidung fallen.
Aber jetzt wird erst einmal geprüft. Ob eine Sanierung besser ist. Oder ein Neubau. Wie finanziert wird. Und wer dafür wie tief in die Tasche greifen muss. Es heißt also weiter abwarten. Aber solange die Entscheidung wirklich 2016 fällt, werden die Sportfans das wohl tolerieren. Denn heuer jubelt es sich ohnehin in Frankreich besser.
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