Wo Weihnachten draufsteht, muss Jesus drin sein

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Der Mensch erhält von Gott her eine Würde,
die ihm viele Mächtige dieser Welt verweigern.

Kürzlich fragte jemand, was ich über U-Boot-Christen denke, die nur an Weihnachten auftauchen? – Schmunzelnd meinte ich: „…ist auch eine Form der Regelmäßigkeit!“ Weihnachten und Ostern - immer noch Top-Kirchentage - bieten uns die Chance, die Wahrheit Jesu zu verkünden: Neues Leben!
Freilich, Gottes Menschwerdung und die Auferweckung der Toten bleiben eine Zumutung. In der Person und Gestalt des Jesus von Nazareth soll Gott menschliche Wirklichkeit geworden sein? Unglaublich!
Im Unterwegssein, in der Herbergssuche, der Geburt im Stall wird deutlich, wo Gott zu finden ist: Menschen am Rand der Gesellschaft und heute am Rand der Kirche wird das Reich Gottes, in Frieden und Gerechtigkeit, angesagt. Im Leben jedes Einzelnen soll das Wirklichkeit werden - auch wenn sie nur einmal im Jahr zur Messe kommen. Wenn das gelingt, wäre viel gewonnen.
Ein zweites: Ein Gott, der Mensch wird, verändert unser Menschen- und Gottesbild radikal. Der Mensch erhält von Gott her eine Würde, die ihm viele Mächtige dieser Welt verweigern. Keine andere Religion beschreibt diese Würde so klar. Paulus spricht vom Tempel Gottes: „Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr“ (1 Kor 3,17).
Jeder Mensch ist ein heiliger Ort. Das schärft den Blick auf alle Menschen, besonders auf jene, die unter üblen Vorurteilen zu leiden haben. In ihnen wohnt Gott, vielleicht bevorzugt. Übersehen wir sie nicht!.
Pater Alfred Delp SJ, an Lichtmess 1945 von den Nazis ermordet, hinterließ uns gute Worte: Gott ist „auf unseren Straßen anzutreffen. In den dunkelsten Kellern und einsamsten Kerkern des Lebens werden wir ihn treffen.“ Ein deutliches Wort an die Kritiker unserer Weihnachts-U-Boote sagt Jesus selbst: „Geht hinaus auf die Straßen, an die Hecken und Zäune …“ (Mt 22,1-14)
Gott wird in Jesus angreifbar und zeigt uns, wie unser Leben gelingen kann, selbst wenn es durch Leid in den Tod führt. Jesus ist so menschlich, dass die Leute ihm vorwerfen: „Er isst und trinkt, ein Fresser und Säufer, ein Freund der Sünder und Zöllner“ (Mt 11,18).
Und Pater Delp ruft uns zu: „Lasst uns dem Leben trauen, weil diese Nacht das Licht bringen musste. Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht mehr allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.“

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