Fähigkeiten der Flüchtlinge besser und öfter für gemeinnützige Arbeit nutzen

Asylwerber meldeten sich freiwillig für die Aufräumarbeiten nach den Unwettern in See im Paznaun – für LH Platter „ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit“. | Foto: Land Tirol/Kaser
  • Asylwerber meldeten sich freiwillig für die Aufräumarbeiten nach den Unwettern in See im Paznaun – für LH Platter „ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit“.
  • Foto: Land Tirol/Kaser
  • hochgeladen von Othmar Kolp

BEZIRK. Angesichts der weltweiten Krisen wird die Herausforderung Flüchtlinge in Tirol unterzubringen, nicht kleiner werden. Die Tiroler Landesregierung weiß um ihre Verantwortung, wenn der Flüchtlingsstrom unvermindert anhält. Nur in einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingt es, die notwendige Zahl an Quartieren bereit zu stellen. Dabei kommt insbesondere den Gemeinden eine große Bedeutung zu. „Ohne die tatkräftige Unterstützung der Gemeinden wäre es nicht möglich, die benötigten Plätze zu schaffen“, bedankt sich LH Günther Platter bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Derzeit sind rund 3.300 AsylwerberInnen in Tirol untergebracht.
LH Platter ist es ein Anliegen, dass die Flüchtlinge in Tirol eine Möglichkeit zur gemeinnützigen Tätigkeit erhalten und während des Asylverfahrens nicht zu untätigem Warten gezwungen sind. Auch bei vielen AsylwerberInnen ist der Wunsch nach einer Beschäftigung vorhanden.
Gemeinde- und Arbeitslandesrat Johannes Tratter sieht dieses Vorhaben ebenfalls positiv: „Gebraucht zu werden und einer Arbeit nachzugehen, die dem Tagesablauf Sinn und Struktur gibt, ist für jeden Menschen wichtig. Bei den Tätigkeiten, die für die Beschäftigung von Flüchtlingen angedacht sind, handelt es sich um gemeindenahe Einsatzbereiche, die außerhalb des regulären Arbeitsmarktes liegen!“ Die Befürchtung, der Einsatz von AsylwerberInnen könne den Druck am ohnehin angespannten Arbeitsmarkt verstärken, sei somit unbegründet, stellt LR Tratter klar.
Bisherige Erfahrungen – etwa nach den jüngsten Naturereignissen - zeigen, dass bei vielen Flüchtlingen große Bereitschaft besteht, sich in der Gemeinschaft zu integrieren und aktiv mitzuarbeiten.„Dutzende Asylwerber haben sich spontan freiwillig gemeldet, um nach den Unwettern in Sellrain und See im Paznaun bei den Aufräumarbeiten zu helfen“, freut sich Platter. „Dieses beeindruckende Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit erleichtert auch die Integration der Menschen“, ist der Landeshauptmann überzeugt.
Das Land Tirol will jetzt die Angebote von gemeinnützigen Tätigkeiten verstärken. Dazu werden ab Juli die Qualifikationen und Kompetenzen von AsylwerberInnen durch die Tiroler Soziale Dienste GmbH erfasst und an die von LH Platter ins Leben gerufenen Freiwilligenzentren in allen Bezirken Tirols übermittelt. Von dort erfolgt die Weiterleitung an die Gemeinden in der Region. Die Freiwilligenzentren bilden dabei eine Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage, an die sich Gemeinden wenden können. „Wir hoffen, dass die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Möglichkeiten annehmen, Asylwerberinnen und -werber in ihrer Gemeinde gemeinnützige Tätigkeiten verrichten zu lassen. Beide Seiten gehören damit zu den Gewinnern. Die Flüchtlinge finden eine sinnvolle Beschäftigung und in den Gemeinden sind zusätzliche Hände, die mitanpacken, sicher gut zu gebrauchen“, betonen LH Platter und LR Tratter.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.